Kommunalwahl

SP geht mit Popp Petersen als Bürgermeisterkandidat ins Rennen

SP geht mit Popp Petersen als Bürgermeisterkandidat ins Rennen

Popp Petersen Bürgermeisterkandidat für die SP

Tondern/Tønder
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Jørgen Popp Petersen, Schleswigsche Partei (Archiv). Foto: Karin Riggelsen

Um die Gunst der kleineren Parteien werden die bislang großen Fraktionen werben, wenn es nach der Kommunalwahl am 16. November darum geht, Mehrheiten zu finden. Da dürfte auch die Schleswigsche Partei ein gefragter Gesprächspartner sein.

Die Wahlvorbereitungen in der Kommune Tondern laufen hinter und vor den Kulissen schon auf Hochtouren. Die Schleswigsche Partei (SP), die zurzeit mit Jørgen Popp Petersen und Louise Thomsen Terp im Stadtrat vertreten ist, hält sich im Gegensatz zu anderen Parteien eher bedeckt und lässt sich nicht in die Karten schauen.

Doch der Kommunalvorsitzende Christian Andresen, Seth (Sæd), teilte am Donnerstag mit, dass die SP auch Sondierungen mit kleineren Parteien zwecks eines wahltechnischen Bündnisses geführt habe. Vor vier Jahren machte die SP mit den Parteien Neue Bürgerliche (Ny Borgerlige), Christdemokraten und den Konservativen gemeinsame Sache.

Mündliche Absprachen seien schon getroffen worden. Verraten wollte Andresen jedoch nicht, mit wem. Von einer Absprache bezüglich eines Wahlbündnisses könne auch jederzeit ein Rückzieher gemacht werden, auch kurz vor der Wahl.

Die Wähler der Schleswigschen Partei fiebern mit Jørgen Popp Petersen (l.) beim Wahlabend 2017 mit (Archivfoto). Foto: Elise Rahbek

Auch die Suche nach SP-Kandidaten laufe schon. Froh sei er, dass sowohl Jørgen Popp Petersen und Louise Thomsen Terp als auch Leif Hansen erneut kandidieren werden. Mit Popp Petersen stelle die Partei auch ihren eigenen Bürgermeisterkandidaten, erklärt der Parteivorsitzende.

Für den 57-jährigen Landwirt aus Seewang (Søvang) wäre es bei einer Wiederwahl die vierte Legislaturperiode, die er in Angriff nimmt.

„Man kann zumindest sagen, dass ich im Gegensatz zu anderen Kandidaten politische Erfahrung mitbringe. Daher kann ich mit gutem Gewissen meinen Lebenslauf vorzeigen. Ich als Vertreter einer kleinen Partei bin vielleicht nicht der erste Kandidat, der genannt wird, wenn es um den Bürgermeisterposten geht. Es ist wichtig, dass ein Bürgermeister die Parteien die Fähigkeit zum Einen hat und die Zusammenarbeit im Stadtrat will. Diese muss einfach funktionieren", unterstreicht der SP-Politiker.

Wir kommen mit allen Parteien gut aus und haben auch eine gute Zusammenarbeit mit allen Abgeordneten.

Jørgen Popp Petersen, SP-Politiker

„Wir kommen mit allen Parteien gut aus und haben eine gute Zusammenarbeit mit allen Abgeordneten", erklärt Popp Petersen. Er freut sich auch, dass seine Parteikollegin Louise Thomsen Terp wieder kandidieren will. „Wir arbeiten unglaublich gut zusammen und unsere Interessen stimmen auch überein“.

Wann der BDN-Bezirksverein und die Schleswigsche Partei zur Bezirksmitgliederversammlung einladen werden, bei der auch die Kandidatenliste für die SP erstellt werden soll, sei aufgrund von Corona noch ungewiss.

Wenn es die Verhältnisse zulassen, hoffe ich auf einen Termin in der zweiten März-Hälfte. Ich strebe generell eine physische Kandidatenaufstellung an, da wir in digitaler Veranstaltungsform in Tondern sehr, sehr viele Menschen ausschließen würden.

Christian Andresen, Kommunalvorsitzender der Schleswigschen Partei

„Wenn es die Verhältnisse zulassen, hoffe ich auf einen Termin in der zweiten März-Hälfte. Bei politischen Veranstaltungen muss zwar das Versammlungsverbot nicht beachtet werden. Eine physische Veranstaltung wäre aber aufgrund der Ansteckungsgefahr zum jetzigen Zeitpunkt nicht ratsam. Ich strebe generell eine physische Kandidatenaufstellung an, da wir in digitaler Veranstaltungsform in Tondern sehr, sehr viele Menschen ausschließen würden“, meint Christian Andresen.

Mit Jørgen Popp Petersen gibt es bereits sechs Anwärter für den Bürgermeisterposten. Die weiteren Anwärter sind Martin Iversen (Venstre), der amtierende Bürgermeister Henrik Frandsen (Tønder Listen), die Sozialdemokratin Barbara Krarup Hansen, Thomas Ørting Jørgensen (Borgerlisten) und Jan Voss Hansen (Dänische Volkspartei).

Henrik Frandsens Posten als Bürgermeister möchten vier andere Politiker und Politikerinnen übernehmen. (Archiv) Foto: Brigitta Lassen

Dass der Wahlkampf in der Kommune Tondern schon sehr früh begonnen hat, ist allen ersichtlich und fing eigentlich schon an, als Venstre im Sommer 2020 den neuen Bürgermeisterkandidaten Martin Iversen wählte. In dieser Woche ging es politisch hoch her. Am Dienstag legte Venstre ein Grundsatzpapier vor, wie die Partei künftig mit Projekten der erneuerbaren Energien verfahren will.

Einen Tag später teilten die fünf Parteien (Radikale Venstre, Borgerlisten, SF, Enhedslisten, Alternativet) mit, dass sie ein wahltechnisches Bündnis eingegangen sind. Der dritte Knüller folgte prompt, als Venstre bekannt gab, dass Stadtratsmitglied Claus Hansen (Liberale Allianz) ins V-Lager wechselt.  

 

In Bezug auf die Neubesetzung des kommunalen Parlaments wagt kaum jemand eine Prognose abzugeben, wie die Kommunalwahl am 16. November in der Kommune Tondern ausgehen wird. Zu verworren ist die laufende Legislaturperiode verlaufen, mehrere Politiker haben die Fahnen gewechselt, und zum großen Knall kam es, als der amtierende Bürgermeister im Herbst 2020 mit einer eigenen Liste an die Öffentlichkeit trat.

 

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