Kommunalpolitik

SP: Mehr Geld für Folk-Baltica wäre ein positives Signal

SP: Mehr Geld für Folk-Baltica wäre ein positives Signal

SP: Mehr Geld für Folk-Baltica wäre ein positives Signal

Tondern/Tønder
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Harald Haugaard dirigiert das Orchester mit musikalischen Talenten der Grenzregion. Foto: Archiv: Karin Riggelsen

Wenn der Tonderner Stadtrat das nächste Mal zusammentritt, wird die Schleswigsche Partei für das deutsch-dänische Musikfestival in die Bresche springen. Jørgen Popp Petersen und Louise Thomsen Terp wollen den abschlägigen Bescheid in der Kommunalvertretung diskutieren.

Der Freizeit- und Kulturausschuss der Kommune Tondern ist nicht gewillt, dem deutsch-dänischen Musikfestival Folk-Baltica finanziell noch stärker unter die Arme zu greifen, als es die Kommune schon mit 50.800 Kronen jährlich tut. Beantragt war eine Aufstockung um rund 25.000 Kronen, denn die Initiative ist finanziell in Schräglage geraten.

Das Festival bedauert, dass der Haushalt in den vergangenen Jahren eine Herausforderung gewesen sei, obwohl dessen Bekanntheitsgrad größer geworden sei. Die Förderung der jungen Musiktalente von beiden Seiten der Grenze entwickele sich positiv, so Folk-Baltica. Daher wurden Anträge an alle beteiligten Instanzen geschickt, darunter auch die drei nordschleswigschen Kommunen Tondern, Apenrade und Sonderburg.

Auch Apenrade und Sonderburg sagen Nein

Die Tonderaner meinen, dass der jetzige Jahresausschuss den Visionen der Grenzregion und dem Mehrwert für die Kommune entspreche. Doch auch in Apenrade/Aabenraa und Sonderburg/Sønderborg stießen die finanziellen Wünsche wie in Tondern auf keine Gegenliebe.

Dieses will die Schleswigsche Partei Tondern (SP) bei der Stadtratssitzung am Mittwochabend mit den Stadtratsmitgliedern diskutieren. Daher haben Jørgen Popp Petersen und Louise Thomsen Terp vom sog. Initiativrecht Gebrauch gemacht und wünschen, den Punkt auf die Tagesordnung zu setzen. Dieses Recht wird einem jeden Politiker eingeräumt, wenn er/sie eine neue Initiative anschieben will bzw. eine Entscheidung in den Fachausschüssen nicht teilt.

„Den Antrag abzulehnen, wäre ein ganz schlechtes Signal für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit, wenn ich zum Beispiel als Vorsitzender des politischen Lenkungsausschusses auch von deutscher Seite Gelder für das Zeppelinmuseum in Tondern einfordern möchte. Von deutscher Seite werden derartige Signale sehr genau mitverfolgt“, erläutert Popp Petersen.

Das Duo Mallemuk bei seinem Auftritt in Hagges Musik Pub Foto: Archiv: Hans Christian Gabelgaard

Aus Tonderner Sicht sind mehrere junge Musiktalente durch Folk-Baltica sehr viel weitergekommen. Die jüngsten Beispiele sind Joachim Okkels und Michael Mortensen, die als Duo Mallemuk auftreten.

Jørgen Popp Petersen, SP-Politiker

Er war seinerzeit Vorsitzender des Freizeit- und Kulturausschusses, als das Folk-Baltica vor sechs Jahren gegründet worden. Seitdem wurde eine erste Aufstockung der Zuschüsse auch gutgeheißen worden. Aus Tonderner Sicht sind mehrere junge Musiktalente durch Folk-Baltica sehr viel weitergekommen. Die jüngsten Beispiele sind Joachim Okkels und Michael Mortensen, die als Duo Mallemuk auftreten.

 

Folk-Baltica wurde im Jahr 2014 gegründet. Es werden ungefähr 30 Konzerte auf etwa 28 verschiedenen Bühnen nördlich und südlich der Grenze gespielt. Dirigent des großen Jugendorchesters des Festivals ist der bekannte dänische Folkmusiker Harald Haugaard. Finanziell unterstützt wird das Festival vom Land Schleswig-Holstein mit rund 525.000 Kronen. Von dieser Seite ist eine Aufstockung um 225.000 Kronen beantragt worden. Die Stadt Flensburg zahlt ebenfalls 525.000 Kronen, nun wird um 150.000 Kronen mehr gebeten. Die Kreiskulturstiftung Schleswig-Flensburg zahlt zwar noch keinen Zuschuss, beantragt wird für 2021 eine Zuwendung in Höhe von 75.000 Kronen. Gleiches gilt für die Stiftung Nordfriesland.

Mit 150.000 Kronen im Jahr bringt sich die Kommune Sonderburg mit dem größten Zuschuss der nordschleswigschen Kommunen Jahr ein. Erhofft waren 37.500 Kronen mehr. Apenrade zahlt wie Tondern 50.250 Kronen. Auch bei dieser Kommune wird um eine Aufstockung auf 75.000 Kronen gebeten. Auch der BDN und Sydslesvigsk Forening unterstützen die Initiative.

„Es dreht sich eine verhältnismäßig kleine Summe, die die Kommune bezahlen müsste. Das wollen wir im Stadtrat mit den anderen diskutieren und auch fragen, welches Ambitionsniveau sie in Bezug auf Folk-Baltica haben. „Dass die Kommune Sonderburg den Antrag abgelehnt hat, hat ganz andere Gründe. Dort findet das Eröffnungskonzert im Alsion statt. Die Kosten trägt die Kommune“, berichtet Popp Petersen.

 

 

Auch beim Tønder Festival tritt das Ensemble von Folk-Baltica mit seinem engagierten Dirigenten Harald Haugaard auf. Foto: Archiv: Karin Riggelsen
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