Nora an der Westküste

Sturmschäden: Alte Brücke in Tondern ging in die Brüche

Sturmschäden: Alte Brücke in Tondern ging in die Brüche

Sturmschäden: Alte Brücke in Tondern ging in die Brüche

Tondern/Tønder
Zuletzt aktualisiert um:
Keine Passage auf der Sparkassenbrücke Foto: Brigitta Lassen

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Erst vor zwei Jahren wurde die weiße Sparkassenbrücke, Baujahr 1880, aufwendig renoviert. Nach dem Sturm des Wochenendes ist sie zunächst gesperrt.

Vor zwei Jahren wurde die weiße Brücke im Tonderner Stadtpark aufwendig instandgesetzt. Die Querung über die Wiedau, auch Sparkassenbrücke genannt, überstand die Stürme des vergangenen Wochenendes nicht schadlos. Eine große Eiche am Ufer brach und landete direkt auf dem 142 Jahre alten Bauwerk, das die Tondernsche Sparkasse der Stadt 1880 schenkte.

Über das Brückengeländer stürzte die Eiche. Foto: Brigitta Lassen

Das Trümmerfeld war am Sonntag und Montag Ziel vieler neugieriger Fußgängerinnen und Fußgänger. Auch Jørn Petersen. Mitarbeiter der Firma Arkil, die für die Kommune Tondern Außenarbeiten erledigt, rückte an und sperrte den „Tatort“ zunächst ab, damit das Zerlegen des Baumes gefahrlos über die Bühne gehen konnte.

Es sei nicht sein einziger Baumeinsatz am Wochenende gewesen. „In Bredebro mussten wir einen 100-jährigen Baum fällen, der 1920 bei der „Genforening“ gepflanzt worden war. Vor zwei Jahren wurde dann zum 100-jährigen Jahrestags neu neuer Baum gepflanzt. Dieser überlebte den Sturm, der ältere nicht“, erzählt Jørn Petersen.

Jørn Petersen sichert das Gelände ab, bevor er die Motorsäge anwirft. Foto: Brigitta Lassen

Für ihn und seine Kollegen wartet nicht nur im Tonderner Stadtpark Arbeit. Er wird sich auch wieder in den Schlosspark in Mögeltondern (Møgeltønder) begeben müssen. Dort entwurzelten schon beim Sturm vor zwei Wochen mehrere Bäume in dem vom Regen stark aufgeweichten Waldboden und mussten entfernt werden, da sie teils die Gehwege sperrten.

Am Wochenende fielen weitere Baumriesen, die zum Teil vom früheren Graf Schack von seinen Auslandsreisen mitgenommen und im Park gepflanzt worden sind.

Nicht ins Haus sondern nach vorne kippte die große Kastanie. Die Reste vom Baumstamm stehen noch. Foto: Brigitta Lassen

Glück hatte eine Hausbesitzerin in der Nähe der Kirche in Mögeltondern. Eine ihrer drei großen Kastanien vor dem Haus überstand die Sturmböen nicht und brach am Stamm ab.

Viele Schaulustige lockte der Sturm auch nach Hoyer (Højer). Wasser war zwar keines mehr zu sehen, aber der Spülsaum zeigte, wie hoch das Wasser gestanden hatte. Das zeigte auch das in großen Mengen angeschwemmte, biologische „Treibgut“.

Beträchtliche Mengen an Treibgut wurden auf das Vorderland geschwemmt. Foto: Volker Heesch

Nach dem Sturm von Freitag auf Sonnabend kam es auch in der Nacht zum Montag zu einem deutlichen höheren Wasserstand. Mit dem vorgeschobenen Deich, der 1981 eingeweiht wurde, ist die Gefahr vor Überschwemmungen bislang gebannt worden.

Die heftigsten Windstöße wurden in der Nacht zum Sonnabend um 3 Uhr auf Röm (Rømø) mit 3,49 Metern pro Sekunde gemessen. Das entspricht Windstärke 10.

Der Wasserstand erhöhte sich auf 3,20 Meter über Normalnull. Im Raum Ballum hat die Bereitschaft auch einige Anwesen mit Sandsäcken abgesichert. Man weiß genau, welche Gebäude am ehesten gefährdet sind, wenn die Wellen über den niedrigen Sommerdeich Koldby-Ballum schwappen.

 

Die viel fotografierte, windschiefe Allee am Stationsvej bei Osterby musste erneut „Federn“ lassen. Foto: Volker Heesch
Mehr lesen