Natura-2000-Gebiete

Vogelschützer: „Stromtrasse ist katastrophal für die Natur“

Vogelschützer: „Stromtrasse ist katastrophal für die Natur“

Vogelschützer: „Stromtrasse ist katastrophal für die Natur“

Tondern/Tønder
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Die neue Hochspannnungstrasse mit Masten wie zwischen Kassö und Tjele stößt auf Proteste. Foto: Volker Heesch

Der Vogelschutzfond warnt vor Riesenmasten in Natura-2000-Gebieten wie Söllstedter Moor. Auch die Linienführung in Südtondern ist umstritten.

Die Entscheidung von Energieminister Lars Chr. Lilleholt (Venstre), nur  kurze  Abschnitte  von 26 Kilometer Länge der geplanten 170 Kilometer langen 400-Kilovolt-Leitung von der Grenze bei Tondern bis nach Holstebro unterirdisch zu verlegen,  lässt bei den Naturschützern die Alarmglocken schrillen.

Der Vorsitzende des dänischen Vogelschutzfonds „Fugleværnsfonden“, Martin Iversen, warnt vor einer Zerschneidung der zahlreichen Natura-2000-Gebiete  im  Verlauf der vorgezeichneten Trasse. „Für das Söllstedter Moor und die Niederungen bei Seth ist die Stromtrasse  eine  Katastrophe“, so Iversen, der auf  die Gefährdung Tausender rastender Zwerg- und Singschwäne sowie Gänse durch die Riesenstrommasten verweist.

Iversen: Muss unterirdisch verlaufen

„Wenn die Stromleitung gebaut wird, muss sie im Bereich der wertvollen Natur unterirdisch verlegt werden“, so Iversen, der auf Unterstützung des Tonderner Stadtrates beim Protest  hofft.

Martin Iversen berichtet, dass die Linienführung auch in Südtondern umstritten ist. Doch während man sich dort für eine Trasse entlang der Bahn  Niebüll-Tondern einsetzt, lässt gerade diese Variante Martin Iversen erschaudern: „Dann würde die Leitung genau durch die Reservate Bremsbüller und Hasberger  See führen.“

„In Natura-2000-Gebieten muss bei Vorhaben wie der Stromtrasse eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt werden“, so Iversen, der  aber darauf verweist, dass die Naturoase Bremsbüller See einen solchen Schutzstatus nicht besitzt. „Es ist verwunderlich, dass das wertvolle Gebiet nicht berücksichtigt wurde, als Umweltminister Jakob Ellemann-Jensen (Venstre) Ersatzflächen, für die von diesem betriebene Aufhebung von Natura-2000 in der Marsch auswählte“, so Iversen.

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