Infrastruktur

Vollbremsung: Tondern-Tingleff-Bahn wird zurückbeordert

Vollbremsung: Tondern-Tingleff-Bahn wird zurückbeordert

Vollbremsung: Tondern-Tingleff-Bahn wird zurückbeordert

Tondern/Tønder
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Die Gleise sind verwildert, der Bahnbetrieb ruht seit 22 Jahren. Foto: Monika Thomsen

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Die Stadtratsmitglieder Anita Uggerholt Eriksen und Harald Christensen zogen ihren Vorschlag zurück, die Bahnstrecke zum Fahrradweg umzumodeln. Die Schleswigsche Partei lehnt eine endgültige Schließung der Bahnstrecke ab.

Noch bevor nur ein weiterer Satz zur Thematik über eine endgültige Schließung der Bahnstrecke Tondern-Tingleff (Tinglev) gesagt worden war, war einer bevorstehenden, politischen Diskussion schon der Wind aus den Segeln genommen worden. 

Denn die Vortragssteller Harald Christensen (Soz.) und Anita Uggerholt Eriksen (Tønderlisten) zogen auf Antrag einiger anderer Stadtratsmitglieder den Vorschlag schnell wieder zurück. Im Vorfeld der Ratssitzung waren sie darum gebeten worden, da das Thema weder neu sei noch Teil des Wahlkampfes werden sollte.

Popp Petersen wundert sich

Der Bürgermeisterkandidat der Schleswigschen Partei, Jørgen Popp Petersen, möchte die Möglichkeit nicht aufgeben, dass der Bahnverkehr zwischen Tingleff und Tondern irgendwann mal wieder aufgenommen wird. Er wundert sich daher über den Vorschlag der beiden Ratsmitglieder.

„Die Idee ist nicht neu, ist aber bislang von der Gegenwehr der Kommune Tondern gebremst worden, den Bahnverkehr endgültig aufzugeben. Daher wundere ich mich, dass die beiden Politiker plötzlich eine Kehrtwende unternehmen, ohne dass das Thema analysiert worden ist“, erklärt er.

Ein Zug ist auf diesem Schild kaum mehr zu erkennen. Foto: Monika Thomsen

Bis auf Weiteres wolle sich die Schleswigsche Partei nicht die Möglichkeit verbauen, den Schienenverkehr wiederzubeleben.

„In Deutschland werden viele Radwege auf den Schienen gebaut, ohne dass der Bahnverkehr aufgegeben werden muss. Damit sind alle Türen geöffnet und die Entwicklung zielt in diese Richtung ab.  Die Schleswigsche Partei ist ein großer Befürworter von Fahrradwegen, aber da wir aufgrund fehlender Finanzierungsmöglichkeiten im Vorweg viele relativ wichtige Projekte in der Warteschleife haben, eilt eine Entscheidung zur Tondern-Tingleff-Bahn nicht", erklärt Popp Petersen.

„Der neugewählte Stadtrat kann die Sache aufgreifen. Unter allen Umständen müsse das Thema mit der Kommune Apenrade (Aabenraa) koordiniert werden.  Es allein zu wagen, wäre meinungslos. Die eventuelle Aufnahme des Bahnverkehrs würde viele Möglichkeiten für unsere Region eröffnen. Das hat die Wiedereröffnung der Tondern-Niebüll-Bahn gezeigt.“

 

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