Abfallentsorgung

Vorschlag: Alle Wertstoffhöfe rund um die Uhr geöffnet

Vorschlag: Alle Wertstoffhöfe rund um die Uhr geöffnet

Vorschlag: Alle Wertstoffhöfe rund um die Uhr geöffnet

Bredebro
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Im vergangenen Jahr wurde ein neuer Wertstoffhof in Tondern eröffnet. Archiv Foto: Elise Rahbek

Tønder Forsyning unternimmt den nächsten Schritt hin zu mehr Quellensortierung. Jeder Haushalt soll eine Kiste für gefährlichen Abfall bekommen.

Die Kommune Tondern befindet sich, was das Sortieren des im Haushalt anfallenden Mülls betrifft, auf einem guten Weg. In zwei Jahren soll die Hälfte des Unrats wiederverwertet werden, lautet das nationale Ziel. 2025 muss die Rate auf 55 Prozent steigen. Für 2030 ist die Latte auf 60 Prozent gesetzt.

Die Versorgungsgesellschaft Tønder Forsyning geht davon aus, dass diese Ziele auch durch das vor einigen Monaten eingeführte Sammeln von Essensresten und organischen Stoffen in der grünen Umwelttonne und einer Optimierung der bisherigen Sortiermöglichkeiten erreicht werden können, um so die Mengen für die Verbrennung zu drosseln.

Fast geschafft hat die Kommune Tondern schon das Ziel der Regierung, den Müll in Dänemark künftig in zehn Fraktionen zu sortieren.

 

Solche Umweltkästen gibt es schon in 5.000 Haushalten. Foto: Brigitta Lassen

Als Neuerung macht Tønder Forsyning ab dem kommenden Jahr die sogenannte Umweltbox obligatorisch. Bislang konnte ein solches Behältnis auf freiwilligen Wunsch der Bürger bestellt werden, in dem Batterien, Emballage von Chemikalien, Elektroschrott, Glühbirnen, Spraydosen, Scherben, PVC-haltiger Abfall etc. einsortiert werden. Das Sammeln des umweltschädlichen sogenannten gefährlichen Abfalls hat sich die Regierung als eine ihrer Klimapläne ins Programm geschrieben. Ab 2021 wird diese Regelung in der Kommune Tondern Pflicht.

Batterien, Spraydosen und ähnliches sollen in den Umweltkasten gelegt werden. Foto: Brigitta Lassen

 Die Kosten für die Anschaffung von Umweltboxen werden auf 1,5 Millionen Kronen veranschlagt. Bislang stehen diese Kästen schon in 5.000 Haushalten. Die Müllabfuhr, die den wiederverwertbaren Abfall abholt, würde diese Boxen mitnehmen und sie mit einer neuen ersetzen. Tønder Forsyning teilt mit, dass die verbesserten und neuen Initiativen dem Steuerzahler vermutlich kaum mehr Geld kosten werden.

„Aber alles hat seinen Preis, obwohl wir uns bemühen, die Kosten für die Bürger möglichst gering zu halten“, so Bente Kristensen, Mitarbeiterin der Abfallabteilung von Tønder Forsyning.

Tønder Forsyning schlägt vor, dass alle Wertstoffhöfe rund um die Uhr geöffnet sein sollen. Archiv Foto: Volker Heesch

Die Gesellschaft schlägt auch vor, dass alle Wiederverwertungshöfe künftig rund um die Uhr geöffnet sein sollen. Alle Plätze sollen verschlossen sein und mit Videokameras überwacht werden. Ein Zutritt ist mit dem Handy möglich. Ein Vorschlag, der nicht die ungeteilte Zustimmung von Stadtratsmitglied Jørgen Popp Petersen, Schleswigsche Partei, findet. Er meinte bei der jüngsten Stadtratssitzung, es sei ein Luxus, wenn alle Plätze durchgehend 24 Stunden am Tag geöffnet sind, „denn welcher normale Mensch fährt seinen Müll um 2 Uhr nachts auf den Containerplatz?“, fragte er.

In diesem Punkt gab ihm Bo Jessen (V), Vorsitzender des technischen Ausschusses, recht. „Es gibt wohl nicht viele, die ihren Abfall nachts entsorgen. Eine Öffnungszeit von 6 bis 22 Uhr wäre vielleicht angemessener", erklärte er.

Auf den fünf Wertstoffhöfen und den 13 Plätzen für Gartenabfälle werden jährlich 19.000 Tonnen abgegeben. Das entspricht etwa 62 Prozent des Mülls aus privaten Haushalten. Von den 19.000 Tonnen konnten etwa 14.550 Tonnen wiederverwertet werden, was einem Anteil von 77 Prozent entspricht. Der Anteil des brennbaren Materials betrug 2018 ca. 16 Prozent oder 3.122 Tonnen. Es soll versucht werden, auf öffentlichen Plätzen und Räumen gesammelten Müll zu sortieren.

 

Versuch auf Röm

Auf Röm (Rømø) wurde als Versuch der Containerplatz rund um die Uhr geöffnet, um einen besseren Service anzubieten. Früher war dieser nur an den Wochenenden geöffnet, da sich zu diesem Zeitpunkt auch die meisten Sommerhausbesitzer dort aufhielten.

Mit dem Mobiltelefon kann man den Schlagbaum öffnen, der beim Verlassen des Platzes wieder automatisch runtergeht. „Aber man sollte nicht reinfahren, wenn der Schlagbaum aufgrund eines Fehlers nicht unten ist. Fährt man hinein, geht der Schlagbaum runter und man ist quasi gefangen. Das haben einige auch versucht und wir mussten per Fernbedienung befreien“, erzählt Kristensen.

Dieser Versuch sei ein großer Erfolg, meinte der Vorsitzende von Tønder Forsyning, Stadtratsmitglied Preben Linnet (V). Und dabei würde die Serviceleistung maßgeblich verbessert.

Eine kleine Sammlung Dosen, um die Horst Fries aus Solderup die Natur befreit hat. Archiv Foto: Horst Fries

Auch dem Müll in der Natur an den Küsten soll der Kampf angesagt werden, wo das Abfallsortieren jedoch ein Problem ist. Künftig sollen Sammelaktionen von Freiwilligen und Schulen mit praktischer Hilfe unterstützt werden, indem der Müll abgeholt und der Einsatz auch finanziell belohnt wird. Auch soll den Bürgern ins Gewissen geredet werden, keinen Abfall achtlos in die Natur zu werfen.

Der Müllplan für die Jahre 2021 bis 2026 wurde vom Stadtrat für acht Wochen bis zum 4. Januar 2021 in die Anhörungsphase geschickt.

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