Kommunalpolitik

Neue Müllsortierung: Tondern ist auf dem richtigen Weg

Neue Müllsortierung: Tondern ist auf dem richtigen Weg

Neue Müllsortierung: Tondern ist auf dem richtigen Weg

Tondern/Tønder
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Die kommunale Versorgungsgesellschaft hat ihren Sitz am Håndværkervej in Bredebro. Foto: Monika Thomsen

Tondern ist bei der Müllsortierung in acht Fraktionen schon ziemlich weit vorgedrungen. Um den neuen Intentionen der Umweltministerin gerecht zu werden, gibt es in Sachen Glas Verbesserungspotenzial.

Die Ankündigung von Umweltministerin Lea Wermelin (Sozialdemokratie), dass der Hausmülll in Dänemark zukünftig als Beitrag zum Klimaschutz in zehn verschiedene Fraktionen sortiert werden soll, bereitet dem Abfallchef der kommunalen Versorgungsgesellschaft „Tønder Forsyning“, Jørgen Olsen, keine Sorgen.

Wir sortieren zwar noch nicht in zehn verschiedene Fraktionen, ich denke aber, dass wir gut auf dem Weg sind, um das Ziel zu erreichen.

„Wir sortieren zwar noch nicht in zehn verschiedene Fraktionen, ich denke aber, dass wir gut auf dem Weg sind, um das Ziel zu erreichen“, sagt er.

Biostoffe werden gesammelt

Das Sammeln von Essensresten ist bereits im März angelaufen, und in einigen Wochen haben alle Kunden die neue zweigeteilte Tonne für Biostoffe und Restabfall.

Darüber hinaus hat jeder Haushalt einen Behälter für wiederverwertbares Material, der ebenfalls zwei Kammern hat.

„Textilien sammeln wir bereits seit einigen Jahren. Die Kiste für umweltbelastendes Material ist gegenwärtig freiwillig.

Es erfordert aber nicht viel, um sie obligatorisch zu machen. Da muss der Kommunalrat einen Blick drauf werfen“, sagt Olsen.

Die Sortierung läuft derzeit in acht verschiedenen Kategorien. Foto: Monika Thomsen

Des Weiteren widmet er sich der bestehenden Einteilung der Wertstoffe in den Recyclingtonnen.

„Dort landet das Glas zusammen mit dem harten Plastik und dem Metall.

Wegen der Qualität bei der Wiederverwendung muss das Glas gesondert sortiert werden“, sieht er beim bestehenden Mix Potenzial für Verbesserung.

Verschiedene Lösungsmodelle

„Da gibt es verschiedene Lösungsmodelle. Wir haben uns aber noch nicht auf eines festgelegt. Vorstellbar wären ein zusätzlicher Behälter oder Kuppeln für Glas, die rundherum platziert werden“, berichtet der Abfallchef.

Zudem müsse auch eine Lösung für das Aussortieren von Milch- und Joghurtkartons gefunden werden.

Das Sortieren von Biomüll läuft den ersten Erkenntnissen zufolge gut. Foto: Monika Thomsen

Mit der Einführung des Behälters – oder vielmehr der Tüten für Essensreste – hat sich auch Erklärungsbedarf eingestellt.

„Wir verwenden einige Zeit, um zu erklären, was es mit der neuen Regelung auf sich hat. Das ist bei einer solchen Maßnahme, die dicht an die Privatsphäre geht, wohl zu erwarten“, meint Olsen.

Größe der Tüten im Fokus

Einige haben moniert, dass die Tüten zu klein sind.

„Wer überaus große Mengen Essensreste hat, kann große Tüten erhalten. Ansonsten setzen wir uns für die kleine Tüte ein, die dem Bedarf von ein bis drei Tagen entspricht.

Damit wird auch Plastik gespart. Das kommt der Umwelt zugute“, so Olsen.

Sollte sie nicht in den bestehenden Abfallbehälter in der Küche passen, könnte man eine leere Eisdose auf dem Boden des Abfalleimers platzieren, lautet ein Tipp der Versorgungsgesellschaft.

Der Bioabfall soll in Tüten aus wiederverwertbarem Material landen. Foto: Monika Thomsen

Die Plastiktüten wandern mit ihrem Inhalt durch einen großen Fleischwolf. Der trennt Plastik und andere versehentlich beim Sortieren hineingerutschte Fehlmaterialien vom Brei, in den die Essensreste verwandelt werden.

Bei diesem Prozess werde auch Wasser beigemischt, und die Pulpe wandert dann als Rohstoff in eine Biogasanlage.

Betriebssicherheit gewichtet

„Der Vorstand der Versorgungsgesellschaft hat beschlossen, dass wir die Plastiktüten aus wiederverwertbarem Material einsetzen, um eine so betriebssichere Lösung wie möglich zu wählen. Alternativ gibt es Tüten aus Papier oder Biomais“, erläutert Jørgen Olsen.

Beide seien ausgezeichnet. Wenn sie zu lange stehen, würde die Nässe jedoch durchdringen. „Dann gehen sie kaputt. Es ist eine Geschmackssache, was man wählt“, so Olsen.  

„Ein weitverbreitetes System"

Das in der Kommune Tondern praktizierte Müllsortiersystem zähle zu den meistverbreiteten, berichtet er.

Olsen ist seit den Anfängen dabei, als dieses System 2004 in der alten kommunalen Struktur von den Kommunen Norderrangstrup/ Nørrerangstrup, Gramm/Gram und Rödding/Rødding angeschoben wurde, als er in Norderrangstrup tätig war.

„Die Umweltbehörde hat früher diese Regelung als gut eingestuft“, sagt Olsen.

Bis Mitte Juni werden die alten Tonnen ausgetauscht. Foto: Monika Thomsen
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