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Warten auf die neue Allee bei Osterby dauert an

Warten auf neue Allee bei Osterby dauert an

Warten auf neue Allee bei Osterby dauert an

Osterby/Østerby
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Volle Schlagseite gen Osten hatte die alte Allee bei Osterby. Seit Februar dieses Jahres gibt es sie nicht mehr (Archivfoto). Foto: Volker Heesch

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Wegen eines Streits zwischen der Kommune Tondern und der Firma Arkil wird eine neue Allee frühestens im Frühling gepflanzt. Dies ist auch die beste Pflanzzeit im Westen Dänemarks. Ein Baumexperte der Kommune erklärt, warum.

Im Februar dieses Jahres fiel die vom starken Westwind schief gewachsene Allee bei Osterby Motorsägen zum Opfer, was nicht nur in der Öffentlichkeit auf eine Welle der Empörung stieß, sondern auch die Kommune Tondern aufbrachte. Denn die Tabula-Rasa-Aktion, als die Mitarbeitenden der Firma Arkil alle 42 Schwedischen Vogelbeeren abholzte, war nicht so in Auftrag gegeben worden.

Die Allee in der Nähe von Osterby wurde komplett abgeholzt (Archivfoto). Foto: Volker Heesch

Zunächst nahm die Firma die ganze Schuld auf sich. Die Kommune meint, nur das Fällen der kranken Bäume – maximal bis zu elf Stück – bestellt zu haben. 

Das volle Schuldbekenntnis wurde später von Arkil zurückgezogen, obwohl die Firma vor acht Monaten prompt die von der Kommune herausgegebene Mitteilung an die Öffentlichkeit akzeptiert hatte, in der kein Zweifel gelassen wurde, wer der Schuldige war. 

Wir sind die Leidtragenden, nicht Arkil.

Christian Kjær-Andersen

Jetzt heißt es: Abwarten und Tee trinken. Denn nun muss ein Streit geschlichtet werden, der zwischen dem Auftraggeber und Arkil entfacht ist. Die Frage ist: Was kostet ein neuer Baum eigentlich? Der von der Versicherungsgesellschaft der Firma angebotene Preis beträgt 151.000 Kronen. Die Kommune hat eine Preiserwartung von 373.000 Kronen. 

„Ihr Angebot können wir mit Rücksicht auf unsere Steuerzahler nicht akzeptieren. Wir sind die Leidtragenden, nicht Arkil“, sagt Christian Kjær-Andersen von der Kommune, verantwortlich für unter anderem Straßen und Grünflächen. 

Warten auf eine Antwort

„Wir haben für die Preisfestsetzung ein in dieser Branche viel genutztes Berechnungsmodell herangezogen. Arkil und ihre Versicherungsgesellschaft habe ich mehrfach, aber vergeblich, um Informationen zu ihrer Preisschätzung gebeten“, bedauert Christian Kjær Andersen, der unter anderem 20 Jahre beim Unternehmen Hede Danmark gearbeitet hat, das das ganze Jahr hindurch mit Aufforstungen und Neupflanzungen gearbeitet hat. 

Anderes als Baumstümpfe blieben nicht übrig (Archivfoto). Foto: Monika Thomsen

Die Versicherungsgesellschaft beruft sich auch auf unzulängliche Informationen seitens der Kommune. In ihrem Schreiben an die Kommune hebt sie hervor, die Kommune habe vom Fällen vieler Bäume gesprochen. Die meisten Bäume seien schon abgestorben, hohl und damit krank gewesen. In absehbarer Zeit wären sie von selbst umgefallen und wären zu einer Gefahr für Menschen geworden, so die Einschätzung der Versicherung. 

Christian Kjær-Andersen meint, dass der Preisstreit nicht vor einem Gericht entschieden werden müsste aber eine baldige Klärung sei angebracht.

Schwedische Vogelbeere oder Eiche?

So lange bliebe zumindest Zeit, zu entscheiden, welche Baumsorte für die Neupflanzung gewählt werden soll. „Die Schwedische Vogelbeere war früher ein recht typischer Baum. Im Westen gab es aber nur noch diese eine. Die Eiche wäre wesentlich robuster als die Vogelbeere. Aber diese Allee fiel sofort ins Auge. Daher hat sie schon einen ikonischen Wert erreicht.“ 

Frühling ist Pflanzzeit im Westen

 Im Herbst, aber auch im Frühling, können neue Bäume gepflanzt werden. Die Temperaturen sind weder zu niedrig noch zu hoch.  Die beste Zeit ist der Herbst, zwischen Ende September und Anfang Oktober. Dann haben die sommergrünen Bäume ihr Laub verloren und verdunsten nicht mehr so viel Wasser, was das Anwachsen begünstigt.

Dieser Ratschlag gilt aber nur für die Ostküste. An der Westküste weht ein ganz anderer Wind. Aufgrund häufiger auftretender Stürme mit hohem Salzgehalt im Herbst ist hier das Frühjahr der bessere Zeitpunkt, im März oder April, rät Christian Kjær-Andersen. 

„Weniger Salz in der Luft verringert im Gegensatz zum Herbst das Austrocknen des Baums. Gleichzeitig hat der neu gepflanzte Baum während des Sommers Zeit, Wurzeln zu schlagen“, erläutert er.

 

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