Kunst
Wegner-Museum: „Wir sind auf einem guten Weg“
Wegner-Museum: „Wir sind auf einem guten Weg“
Wegner-Museum: „Wir sind auf einem guten Weg“
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Die Planungsarbeit schreitet voran. Der Vorstand gibt sich drei Jahre, um die Idee umzusetzen. Projektmitarbeiterin Anne Blond arbeitet an der Projektbeschreibung für die Gründung eines eigenen Museums für den berühmten Sohn der Stadt.
Drei Jahre gibt sich der Vorstand, der sich zum Ziel gesetzt hat, ein Museum für den weltberühmten Möbeldesigner Hans J. Wegner in Tondern zu errichten, wo er vor 104 Jahren geboren wurde. Die Vorsitzende des Vereins „Foreningen til etablering af et museum for Hans J. Wegners Møbelkunst“, Sonja Miltersen, unterstreicht, dass sich die Arbeit bislang in der vorbereitenden Planungsphase befindet. „Ich finde, wir befinden uns auf einem richtig guten Weg“, erklärt sie optimistisch.
1,5 Millionen Kronen von der Kommune
„Wir sind sehr dankbar, dass die Kommune Tondern unsere Arbeit mit 1,5 Millionen Kronen in den kommenden drei Jahren unterstützen will. Damit ist zumindest der finanzielle Grundstein gelegt, und wir konnten die Kunsthistorikerin Anne Blond, die viele Jahre im Tonderner Kunstmuseum gearbeitet hat, als Projektleiterin anstellen“, freut sich Sonja Miltersen. Kürzlich hat sie den Finanzausschuss der Kommune Tondern über den Stand der Dinge informiert. Aufgrund der hohen Zuschusszahlung möchten die Politiker einmal jährlich informiert werden. „Und das ist fair. Das verstehen wir“, erklärt Miltersen, die bis vor einigen Jahren die Chefin für den Sektor Senioren und Gesundheit der Kommune Tondern war.
Anne Blond, die vor vier Jahren auch die Ausstellung zum 100-Jahrestag seit der Geburt des Möbeldesigners für das Kunstmuseum konzipierte, arbeitet zurzeit an der Projektbeschreibung. Wenn diese vorliegt, könnten Gelder bei unter anderem Stiftung beantragt werden. Sie werde ihren Bericht vermutlich im Sommer vorlegen können. „Darüber wird auch bei der Generalversammlung berichtet, die Ende Mai stattfinden soll“, erläutert Miltersen. Es gibt keinen Mitgliedsbeitrag.
„Wir arbeiten auch mit Ingolf Haase zusammen, der den lokalhistorischen Aspekt übernommen hat“, beschreibt sie weiter. Sie freue sich auch über die Zusage des Tonderner Handwerkervereins. Als Vertreter des Vereins saß Kurt Bucka, Jeising im Vorstand des Chas-Otzen-Fonds. Der Fabrikant hatte enge Beziehungen zu Tondern und gründete die Stiftung seinerzeit, um notleidende Handwerker zu unterstützen. Der Handwerkerverein hatte zwei Sitze, dazu waren Unternehmer Henning Nielsen und Anwältin Bente Koudahl Sørensen im Vorstand vertreten.
„Notleidende Handwerker gibt es nicht mehr. Daher haben wir entschieden, die Stiftung aufzulösen. Das ist aber ein langwieriger Prozess, an dem vier schon seit vier Jahren arbeiten. Die noch zur Verfügung stehenden Gelder wollen wir dem Wegner-Museum überlassen“, erklärt Bucka.
Aufgrund des noch laufenden Auflösungsverfahrens konnte er noch nicht sagen, mit wie viel Geld gerechnet werden kann. Außerdem soll ein Buch über Handwerker in Tondern geschrieben werden und schließlich hatte Wegner seine Karriere auch als Handwerker gestartet. Auch der Erlös des Buchverkaufs soll dem Wegner-Museum zugutekommen. Kurt Bucka saß mit Sonja Miltersen, Niels Johannesen, Jens Gade, Peter Okholm und Lotte Gotthardsen auch in der örtlichen Initiativgruppe des Museums.
Hans J. Wegner wurde am 2. April 1914 in Tondern geboren und verstarb am 26. Januar 2007 in Kopenhagen. Die Kontakte zu seiner Geburtsstadt blieben bestehen, die von den Töchtern Marianne und Eva weiter gepflegt werden. Hier erlernte er als 14-Jähriger auch den Beruf des Möbeltischlers beim Tischler H. F. Stahlberg und schloss seine Lehre als 18-Jähriger ab. Schon als Kind und Jugendlicher wurde sein großes künstlerische Talent entdeckt.
Er studierte von 1936 bis 1938 an der Kunstgewerbeschule in Kopenhagen, wo er es nie schaffte, seinen Abschluss zu machen, da er von den bekannten Architekten Arne Jacobsen und Erik Møller angeheuert wurde, Stühle für das Rathaus in Århus zu entwerfen. Er arbeitete als selbstständiger Architekt und lehrte von 1946 bis 1953 Möbeldesign an der Kunstgewerbeschule. Ab 1940 legte er seinen Arbeitsschwerpunkt vor allem auf die Gestaltung von Möbeln
Er wird als einer der kreativsten und produktivsten Designer und als Ikone dänischen Möbeldesigns bezeichnet.
1995 wurde der Tonderner Wasserturm nach einer umfassenden Restaurierung im Beisein von Königinmutter Ingrid eingeweiht. Auf jedem Deck werden die 36 besten Möbelstücke des Designers ausgestellt. Vor vier Jahren wurde dem berühmten Sohn der Stadt mit mehreren Veranstaltungen gedacht.