Kommunalpolitik

Wie bringt man acht Parteien unter einen Hut?

Wie bringt man acht Parteien unter einen Hut?

Wie bringt man acht Parteien unter einen Hut?

Tondern/Tønder
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Seit dem 3. Januar hat Jørgen Popp Petersen (SP) seinen Arbeitsplatz im Rathaus in Tondern. Foto: Monika Thomsen

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Der neu gewählte Finanzausschuss unter Leitung von Bürgermeister Jørgen Popp Petersen tagte zum ersten Mal. Wie das Klima bei der Premiere war, berichtet der neue Spitzenmann der Kommune Tondern.

Alles andere als friedlich sind die Sitzungen des früheren Finanzausschusses der Kommune Tondern verlaufen. Besonders hoch ging es in den vergangenen zwei Jahren der vierjährigen Legislaturperiode her, während es in den anderen Fachausschüssen ruhiger war.

Die Unstimmigkeiten wurden oft in den Sitzungen des Stadtrats fortgesetzt. Wer nicht Mitglied im damals siebenköpfigen Ausschuss war, konnte sich nur an den Kopf fassen.

In der Wahlnacht im November 2021 entschieden die Vergleichsparteien, den Finanzausschuss von sieben auf neun Mitglieder zu vergrößern, sodass alle acht im Stadtrat vertretenen Parteien – auch die kleinen – in diesem einflussreichen Gremium repräsentiert sind. Also eine Spanne von den Neuen Bürgerlichen ganz rechts bis hin zur Sozialistischen Volkspartei (SF) auf dem linken Flügel. 

Die Mitglieder

  • Vorsitzender: Bürgermeister Jørgen Popp Petersen (SP)
  •  Stellvertretender Vorsitzender: Martin Iversen (Venstre)
  • Leif Høeg (Venstre)
  • Henrik Frandsen (Tønder Listen)
  • Allan Svendsen (Neue Bürgerliche)
  • Torben Struck (Sozialdemokraten)
  • Hans Schmidt (Konservative)
  • Thomas Ørting Jørgensen (Borgerliste)
  • Bjarne Lund Henneberg (SF)

Im neuen Finanzausschuss sitzen nun vier neu gewählte Mitglieder des Stadtrats (Martin Iversen, Allan Svendsen, Torben Struck und Hans Schmidt). Jørgen Popp Petersen und Henrik Frandsen sind die Einzigen, die auch von 2018 bis 2021 im Ausschuss vertreten waren. Die wiedergewählten Abgeordneten Thomas Ørting Jørgensen, Leif Høeg und Bjarne Lund Henneberg sind erstmals Finanzpolitiker.

Ich glaube aber, alle werden sich um eine gut funktionierende Zusammenarbeit bemühen, da viele Rücksichten genommen werden müssen.

Jørgen Popp Petersen, Bürgermeister

Am Donnerstag tagte der Ausschuss zum ersten Mal. Jørgen Popp Petersen berichtet von einer guten Zusammenkunft, die in guter Atmosphäre durchgeführt werden konnte.
Auf die Frage, ob es für ihn im Vergleich zu Frandsens Zeiten schwieriger werde, Vertreter von acht Parteien unter einen Hut zu bekommen, antwortete er: „Man könnte dies vermuten. Ich glaube aber, alle werden sich um eine gut funktionierende Zusammenarbeit bemühen, da viele Rücksichten genommen werden müssen."

In der abgelaufenen Wahlperiode hatte die Partei Venstre anfänglich ein leichtes Spiel, bei Unstimmigkeiten ihre Positionen durchzutrumpfen. Mit Bürgermeister Henrik Frandsen, Mathias Knudsen und Preben Linnet saßen gleich drei V-Politiker im Gremium. Holte man sich dann noch Bündnispartner Bent Paulsen von der Dänischen Volkspartei mit ins Boot, war die Sache geritzt. Da konnten Claus Hansen (früher Liberale Allianz), Jørgen Popp Petersen (Schleswigsche Partei) und Eike Albrechtsen (Sozialdemokraten) noch so viele kritische Fragen stellen – ausrichten konnten sie nicht viel.

Das änderte sich erst, als die Unzufriedenheit über Frandsen in den Venstre-Reihen zunahm. Frandsen kehrte daraufhin seiner Partei den Rücken und gründete die Tønder Listen.

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