Feriengestaltung

Zählung: Die Kommune Tondern ist beliebte Anlaufstelle für Mobilcamper

Kommune Tondern ist beliebte Anlaufstelle für Mobilcamper

Kommune Tondern ist beliebte Anlaufstelle für Mobilcamper

Tondern/Tønder
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Der Parkplatz für Reisebusse ist besonders beliebt bei Urlaubsgästen, die im Wohnmobil unterwegs sind (Archivfoto). Foto: Brigitta Lassen

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Die Wohnmobilisten suchen nicht nur offizielle Campingplätze für die Nacht auf. Am beliebtesten ist der Parkplatz für Busse in Mögeltondern. Die Kirche auf Röm hat Probleme mit derlei Feriengästen. Die Kommune arbeitet jetzt an einer Strategie.

Die Zahl der Urlaubenden in Wohnmobilen, aber auch die Irritationen über diese Feriengäste nehmen zu. Die Kommune Tondern ist für sie eine beliebte Anlaufstelle. Jetzt soll eine eigene Strategie für das Thema erarbeitet werden.

Die Wohnmobile suchen nicht nur die Campingplätze für die Übernachtung auf. Denn dieser Aufenthalt kostet Geld.

Kostenlos übernachten

Viele Camper peilen eine kostenlose Lösung an. Über diese Möglichkeiten werden sie unter anderem in Facebook-Gruppen informiert.

Aufgrund der öffentlichen Diskussion hat die Kommune Tondern in den Wochen 28 bis 31 Wohnmobile gezählt. Die Aktion fand im Zeitraum von 3.55 bis 7 Uhr statt.

 

Auf Röm sind ganze Karawanen von Wohnmobilen unterwegs. Foto: Privat

Das Ergebnis: In den vier Wochen übernachteten 1.475 Wohnmobile in der ganzen Kommune  (Gäste auf Campingplätzen wurden nicht mitgezählt). Am beliebtesten ist der Halteplatz für Busse beim Parkplatz in Mögeltondern (Møgeltønder) in direkter Schlossnähe mit 381 Fahrzeugen.

Der Parkplatz für Busse in Mögeltondern ist zum Parkplatz für Wohnmobile geworden. Foto: Brigitta Lassen

In Mögeltondern gibt es öffentliche Toiletten und Wasser zum Abzapfen sowie Mülleimer. Ein Schild macht darauf aufmerksam, dass die Abwasserbehälter nicht in die Toiletten entleert werden dürfen.

Auch die Wiedauschleuse bei Hoyer suchen sich die Mobilcamper für die Nacht aus. Foto: Volker Heesch

Auch der Parkplatz an der Wiedauschleuse in Hoyer (Højer) liegt bei den Feriengästen hoch im Kurs. Mit 277 fahrenden Hotelzimmern liegt dieser Standort auf Platz 2 der Hitliste.

Die meisten Urlaubsgäste auf Rädern hielten sich in der Ferienwoche 30 in der Kommune auf. Am größten war der Andrang sonntags an Standorten, die nicht als Parkplatz für Wohnmobile eingerichtet sind.

Dem Technischen Ausschuss wurden auf der jüngsten Sitzung die Ergebnisse der Zählung vorgelegt. Der Vorsitzende Poul Erik Kjær (Venstre) sieht im steigenden Verkehr mit Autocampern kein Problem.

Ich bin mir ganz sicher, dass die Kommune den Campingplätzen die Wurst nicht vom Brot nimmt.

Poul Erik Kjær

„Wir können doch nur froh sein, dass sie in unsere Kommune kommen. Die Fahrzeuge nehmen nicht mehr Platz ein als ein Pkw. Aber dennoch wollen wir jetzt eine Strategie mit Richtlinien haben, die eigentlich schon in der laufenden Saison hätte fertig sein sollen. Das haben wir nicht geschafft. Nun soll sie bis zur kommenden Saison vorliegen“, erklärt der Venstre-Politiker.

Angesprochen auf die Probleme, die es unter anderem auf Röm (Rømø) gegeben hat, meint er: „Die Kirche und der Kaufmann auf der Insel können einfach ein Schild mit einem Parkverbot für Wohnmobile aufstellen. Die Parkplätze gehören ihnen schließlich.“

Die Ergebnisse der nächtlichen Zählung Foto: Kommune Tondern
Die Ergebnisse der Zählung auf Röm Foto: Kommune Tondern

Kirchendiener Kian Karstens von der St. Clemenskirche auf Röm hatte auf Facebook seine Not über die auf dem Parkplatz übernachtenden Mobilheime geklagt. Sie würden viel Wasser abzapfen. Auf den steigenden Kosten bleibe die Kirche sitzen. Und die Feriengäste leerten ihre Abwasserbehälter in den Toiletten der Kirche. Diese Art der Entsorgung hinterließ die sanitären Anlagen nicht immer in einem appetitlichen Zustand, sodass zusätzlich geputzt werden müsse.

In Mögeltondern ist das Übernachten auf dem Parkplatz erlaubt, das Entsorgen der Abwasserbehälter in den Toiletten aber nicht. Foto: Brigitta Lassen

Außerdem reiche die Kapazität der Kanalisation nicht aus. Deswegen musste schon zweimal die Kanalreinigung angefordert werden. Mittlerweile hat die Kirche Wohnmobile und Busse von ihrem Parkplatz verbannt.

Die Autocamper seien auf Röm zwar willkommen, sie müssten sich aber an die dafür eingerichteten Plätze halten. Die schwarzen Schafe würden es für alle verderben, hat Kian Karstens gegenüber „JydskeVestkysten“ erklärt.

 

In Jerpstedt können die Feriengäste einen herrlichen Sonnenuntergang erleben (Archivfoto). Foto: Monika Thomsen

„Ich könnte mir vorstellen, dass die Kommune Plätze für Autocamper mit Toiletten und Abgabemöglichkeiten für Abwasser einrichtet. Meiner Meinung nach sollte die Nutzung kostenlos sein. Ich bin mir ganz sicher, dass die Kommune den Campingplätzen die Wurst nicht vom Brot nimmt. Antworten auf solche Fragen sollen in der Strategie festgehalten werden“, erklärt der Ausschussvorsitzende.

Solche und solche

Bei den Wohnmobilisten gebe es auch Unterschiede. Die einen blieben nur für eine Nacht, die anderen wählten einen Campingplatz für mehrere Tage, glaubt Poul Erik Kjær.

Das Parken in der freien Natur sei unzulässig, unterstreicht der Ausschussvorsitzende. Er könne auch nicht ausschließen, dass stellenweise auch Parkverbote eingeführt werden. Welche Regeln es gibt, finden sie hier

Die Kommune hatte vor der Zählung die Branchenverbände zu einem Gespräch eingeladen.

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