Glücksfall
Zum 30. Hochzeitstag taucht richtiger Ehering wieder auf
Zum 30. Hochzeitstag taucht richtiger Ehering wieder auf
Zum 30. Hochzeitstag taucht richtiger Ehering wieder auf
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Vor 28 Jahren verlor Ellen Mattesen aus Emmerleff ihren Ehering. Nun tauchte er wieder auf – dank eines Hobbyarchäologen.
Es war schon Ellen Mattesens Verlobungsring. Und da das Geld knapp war, wurde er auch ihr Ehering, als sie ihren Peter vor 30 Jahren heiratete. Doch vor 28 Jahren verlor die Emmerlefferin ihren Ring und kaufte sich schweren Herzens einen neuen.
Am vergangenen Montag feierten Ellen und Peter Mattesen, die die Jugendherberge Vadehavslejrskole in Emmerleff betreiben, ihre Perlenhochzeit – und wie das Leben so spielt: Am Feiertag packte sie nichtsahnend ein kleines Päckchen mit ihrem verschwundenen Ehering aus.
Reiner Zufall
Es ist reiner Zufall, dass das Schmuckstück mit der Gravur Peter 13. 8. 1988 wieder auftauchte. Die Rückkehr hat sie dem gebürtigen Hoyeraner Lars Nielsen zu verdanken. Der Geschichtslehrer, der heute direkt an der deutsch-dänischen Grenze bei Legan lebt und Vorstandsmitglied von Sønderjyllands Amatørarkæologer ist, betreibt seit fünf Jahren ein ganz besonderes Hobby: Er sucht mit einem Metalldetektor nach vorgeschichtlichen Gegenständen. Vor einer Woche war er mit seinem Kollegen Søren Stokbæk in Emmerleff unterwegs, als sein Gerät anschlug und der Ring zum Vorschein kam. Fünf Tage vor dem 30. Hochzeitstag von Peter und Ellen Mattesen.
Aber davon wusste er ja nichts. Eher als das Datum im Ring brachte ihn der Name Peter auf die richtige Spur. Schließlich gehörte das Feld, auf dem er auf der Suche war, Peter Mattesen. Lars Nielsen hatte den richtigen Riecher. Er ging zum Haus von Ellen und Peter Mattesen. Sie waren nicht zu Hause. Er wusste, dass Peters Eltern im Nachbarhaus wohnten. Daher ging er dort hin, störte die Kartenrunde und fragte mal an. Die Eltern waren begeistert und erzählten, dass Sohn und Schwiegertochter fünf Tage später ihren 30. Hochzeitstag feiern würden.
Es wurde Stillschweigen vereinbart. Schließlich sollte Ellen Mattesen überrascht werden. Der 33-jährige Lars Nielsen packte seinen Fund in ein Geschenkkästchen ein und übergab dem staunenden Ehepaar einen Tag vor dem Hochzeitstag das Päckchen mit der Auflage, das Geschenk erst am Montag zu öffnen. Dies tat Ellen Mattesen dann auch, und sie fiel aus allen Wolken. Der Ring war wieder da. Sie lief im Laufe des Tages auf das Feld, auf dem Lars Nielsen wieder seine Runde drehte, um sich zu bedanken. Unglaublich, dachte sie.
„Davon wagt man nicht einmal zu träumen“
„Den Ring muss ich vor etwa 28 Jahren vielleicht im Stall verloren haben. Ich arbeitete damals noch in unserer Landwirtschaft mit. Mit dem Mist oder der Gülle ist der Ring dann vielleicht auf dem Feld gelandet. Oder ich habe ihn direkt auf dem Feld verloren. Aber ich war sehr, sehr gerührt. Davon wagt man nicht einmal zu träumen“, erzählt eine glückliche Ellen Mattesen.
Der Ring wurde am 8. August gefunden, ein Tag nach dem Geburtstag ihres Mannes. Merkwürdig war auch, dass sie und ihr Mann am Vorabend ihres Hochzeitstags mit befreundeten Ehepaaren zusammensaßen, die zur Perlenhochzeit eine gebundene Kranzgirlande mit Perlen um die Tür des Hochzeitspaares gehängt haben.
Der Ring ist krumm und schief
„Das ist bei uns Tradition. Auch über das abgegebene Schmuckkästchen wurde geredet, als ich zum Spaß sagte: Das ist vielleicht mein Ehering.“ Nach Schmuck sah die Verpackung zumindest aus. Anprobiert hat sie ihren wiedergefundenen Ring noch nicht, denn er ist durch die Jahre krumm und schief und nahezu oval geworden. Ihn zusammenzudrücken, wagt sie nicht. Das werde sie wohl eher einem Goldschmied überlassen. Ob sie künftig beide Ringe tragen will, weiß sie nicht. Aber eines ist klar: „Der Richtige bedeutet mir mehr. Schließlich habe ich ihn bei meiner Hochzeit getragen.“