Artenvielfalt

Zustimmung für „wilde“ Naturnationalparks ist groß

Zustimmung für „wilde" Naturnationalparks ist groß

Zustimmung für Naturnationalparks ist groß

Lügumkloster/Løgumkloster
Zuletzt aktualisiert um:
Wer den Drawitter Wald besucht, bekommt Informationen über den geplanten Naturnationalpark. Foto: Monika Thomsen

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Im Auftrag des dänischen Naturschutzvereins ist eine Meinungsumfrage durchgeführt worden. In Süddänemark fällt die Unterstützung kaum so groß aus. Am 4. Oktober Spaziergang durch den Drawitter Wald.

In Dänemark sollen 15 wertvolle Naturgebiete in Naturnationalparks umgewandelt werden. Dort soll sich die Natur ohne Eingriffe der Menschen entfalten können und die Artenvielfalt gestärkt werden. Der schon streng geschützte Drawitter Wald und das angrenzende Kongsmoor (Kongens Mose) bei Lügumkloster sind dabei, obwohl die Pläne nicht ausschließlich auf Zustimmung gestoßen sind. Man fürchtet Einschränkung der Bewegungsfreiheit von Bürgerinnen und Bürgern, die durch den urigen Wald spazieren wollen.

Im Drawitter Wald bleiben die Bäume stehen. In dem als Urwald deklarierten Gebiet südlich von Lügumkloster ist die forstwirtschaftliche Nutzung schon vor Jahrzehnten beendet worden. Foto: Volker Heesch

Es wurden Bedenken gegen die geplante Einzäunung des mehr als 560 Hektar großen Gebietes laut. Das Gebiet soll wahrscheinlich durch Rinder als Teil der Naturpflege beweidet werden.

Um die Stimmung im Lande für die Pläne von Umweltministerin Lea Wermelin (Soz.) auszuloten, hat der Naturschutzverein Danmarks Naturfredningsforening eine Meinungsumfrage durchgeführt. 2.013 Däninnen und Dänen im Alter von 18 Jahren und älter wurden befragt. 71 Prozent befürworteten die Pläne, 57 Prozent der Befragten würden sich sogar noch mehr unberührte Naturflächen wünschen. Nur 17 Prozent sind dagegen.

 

Das Ergebnis der Umfrage ist eindeutig. Foto: Danmarks Naturfredningsforening

Am höchsten war die Zustimmung in der Region Kopenhagen (København) und Region Sjælland, wo sogar 76 Prozent für mehr Naturnationalparks gestimmt haben. In der Region Syddanmark, in der der Drawitter Wald liegt, ist die Akzeptanz mit 70 Prozent nicht ganz so hoch. Die vollständige Meinungsumfrage

Im südlichen Teil der Region hätte auch der Pamhuler Wald bei Hadersleben (Haderslev) Naturnationalpark werden sollen. Dort hatten die Pläne Proteste ausgelöst. Auch der Stadtrat hatte es mehrheitlich abgelehnt.

Unter der Federführung der Naturbehörde Wattenmeer ist eine breit zusammengesetzte, örtliche Arbeitsgruppe gegründet worden, in der ganz unterschiedliche Interessenorganisationen vertreten sind. Der Direktor der Behörde, Förster Bent Rasmussen, erklärt, dass das Gremium bereits zweimal getagt habe. Die Stimmung sei gut, obwohl natürlich nicht alle einer Meinung seien. Es würde sich erst zeigen, inwieweit die Behörde den Wünschen der Teilnehmenden gerecht werden könne.

Spaziergang durch den Wald

Am Dienstag, 4. Oktober, wird erneut zu einem Spaziergang durch den Drawitter Wald und Kongens Mose eingeladen, bei dem die Naturbehörde den Teilnehmenden das Gebiet vorstellen will, das zum Naturnationalpark werden soll.

Der Treffpunkt ist der Parkplatz am Dravedvej. Beim etwa zweistündigen Spaziergang (Startpunkt ist um 15.30 Uhr) soll die großartige Natur mit Urwaldcharakter vorgestellt werden. Es gibt dort aber immer noch Abschnitte mit Verbesserungsmöglichkeiten zum Schutz der Natur und der Biodiversität.

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Mehr lesen