Internetsicherheit

BDN: EDV-Systeme der Minderheit sind kaum interessant für Hacker

BDN: EDV-Systeme der Minderheit sind kaum interessant für Hacker

BDN: EDV-Systeme der Minderheit sind kaum interessant für Hacker

Apenrade/Aabenraa
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Foto: dpa

Die Daten- und Systemsicherheit wird bei den Institutionen und Unternehmen der Minderheit sehr ernst genommen. Eine 100-prozentige Sicherheit gebe es allerdings nicht, sagt der Kommunikationschef des BDN, Harro Hallmann.

Internetkriminalität ist eine Bedrohung, die viele Unternehmen und öffentliche Institutionen fürchten. Beispiele dafür gibt es genug. Über 1,9 Milliarden Kronen lautet unter anderem  die Rechnung für A. P. Møller-Mærsk, nachdem dort ein Virus im EDV-System freigesetzt wurde und das gesamte IT-Umfeld lahmlegte. Und auch das Leihsystem der  Deutschen Büchereien Nordschleswig   war kürzlich von einem sogenannten Hackerangriff betroffen und funktioniert bis jetzt noch nicht wieder. Das ist allerdings an ein deutsches System angegliedert. Der Angriff galt nicht den Deutschen Büchereien.  Die Hacker verlangten in beiden Fällen Lösegeld. Auch der Bund Deutscher Nordschleswiger mit Sitz im Haus Nordschleswig  war vor einigen Jahren von einem Hackervirus betroffen, der die EDV-Anlagen lahmlegte, berichtet BDN-Kommunikationschef Harro Hallmann. 

Die Beispiele zeigen, dass die Gefahr eines Angriffs vorhanden ist  und jeden treffen kann. Umsoweniger verwundert es, dass nach  einer Umfrage von Industriedachverband Dansk Industri und der Bereitschaftsbehörde (Beredskabsstyrelsen) unter 225 Unternehmen und öffentlichen Institutionen festgestellt wurde, dass 65 Prozent Internetkriminalität als größte Gefahr betrachten. Mit 63 Prozent folgt der Zusammenbruch des EDV-Systems. 

Professioneller Anbieter

Harro Hallmann betrachte solche Gefahren zwar als möglich, wie es sich gezeigt habe, doch „wir arbeiten mit einem professionellen Anbieter zusammen, der u. a. unsere E-Mail-Programme liefert und für Sicherheit sorgt“, wie er sagte.  Der Virus, der beim BDN eingeschleust wurde, konnte recht einfach beseitigt werden, weil ein sogenanntes Backup, eine Datenkopie, erstellt wurde. So konnte das System wiederhergestellt werden.  

Eine 100-prozentige Sicherheit gebe es allerdings nicht, räumt Hallmann ein.  Christian Andresen, Geschäftsführer des Nordschleswigers, pflichtet ihm bei. „Wir tun alles, um Daten und Systeme zu sichern, schützen Server, kontrollieren eingehende E-Mails und machen Backups. Doch wenn es jemand darauf anlegt, dann kann auch bei uns ein Hackerangriff erfolgen“, erklärt er.  Allerdings sind sich beide auch darin einig, dass es sich für Kriminelle kaum lohne, so kleine Unternehmen bzw. Institutionen  wie den BDN oder  die Zeitung Der Nordschleswiger zu hacken.  

Für den Danfoss-Konzern hält  Morten Pors Simonsen, Chef der IT-Sicherheit, die Gefahr eines kurzfristigen Zusammenbruchs der Geschäfte für sehr wahrscheinlich. Deshalb liege dort ein besonderer Fokus auf der Sicherheit für die EDV-System und Anlagen“, erklärte er gegenüber der Zeitschrift DI Business. „Wie realistisch  die Gefahr wirklich ist, haben wir bei Mærsk gesehen“, meint der IT-Sicherheitsexperte. 

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