Gesundheit

Bessere Krebsvorsorge

Bessere Krebsvorsorge

Bessere Krebsvorsorge

Vejle
Zuletzt aktualisiert um:
Bei der Mammographie wird die weibliche Brust geröntgt. Foto: Liselotte Sabroe/Ritzau Scanpix

Der Regionsrat beschließt feste Untersuchungsorte statt einem Mammographie-Bus. Zur Untersuchung werden allerdings weiterhin nur 50- bis 69-Jährige geladen.

Während der vergangenen Jahre gab es mehrfach Negativschlagzeilen zum Thema Brustkrebsvorsorge   in Dänemark, zu der hierzulande nur 50- bis 69-jährige Frauen jedes zweite Jahr eingeladen werden. Es kam vor, dass Tausende Frauen im System „vergessen“ wurden.


Vorgenommen werden die Untersuchungen  per Mammographie, bei der mit Röntgenstrahlen bedenkliche Veränderungen aufgespürt werden,   in Nordschleswig seit 2007 in mobilen Mammographiebussen, die zu festgelegten Zeiten in 20 Orten der Region Süddänemark  vorfahren und die Frauen, die eine „Einladung“ zur Untersuchung erhalten, in Empfang nehmen.
Doch damit ist ab kommendem Jahr Schluss.

Große Mehrheit für feste Standorte


Mit großer Mehrheit hat der zuständige Regionsrat Montag in Vejle beschlossen, dass  Frauen küftig an acht festen Standorten  untersucht werden sollen.  In Nordschleswig sollen das Tondern, Sonderburg und Hadersleben sein.


„Wir sind verpflichtet, dafür zu sorgen, dass alle Frauen in der Region  wohnortnah  untersucht werden“, so der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses im Regionsrat, Poul-Erik Svendsen (Soz.), der im Regionsrat das Ende der mobilen Untersuchungen mit Nachteilen für Frauen in dünn besiedelten Bereichen der Region begründete, in die die Mammographiebusse seltener gekommen sind.


Es hatte sich gezeigt, dass immer wieder Frauen, beispielsweise  nach  Zuzug in eine andere Kommune, erst nach sehr langer Zeit eine Einladung zur Mammographie erhielten. Auch ein Arztwechsel und vorangegangene Brustkrebstherapien sorgten für „Verwirrung“ des Systems zur  Einbestellung der Frauen, die ein Anrecht auf die Vorsorge haben.

 

Wir sind verpflichtet, dafür zu sorgen, dass alle Frauen in der Region  wohnortnah  untersucht werden.

Poul-Erik Svendsen (Soz.) Vorsitzender des Gesundheitsausschusses im Regionsrat


Bisher organisierte die Region für betroffene Frauen Ersatzuntersuchungen. Dabei kommt es aber häufig zu langen Anfahrten zum Mammographiebus, in dem auch die Arbeitsbedingungen für das Personal nicht optimal sind.


Im Regionsrat waren die Fraktionen von Einheitsliste, Radikaler Venstre und SF mit einem Änderungsvorschlag gescheitert, neben den  acht vorgesehenen neuen festen Mammographiestandorten auch auf der Insel Ærø ein solches Angebot zu schaffen.


Regionsratsvorsitzende Stephanie Lose (Venstre) hatte sich mit einem Wortbeitrag in die Debatte über die künftige Mammographie mit dem Hinweis eingeschaltet, dass man Entscheidungen nicht allein auf statistische Daten stützen dürfe.  Es spielten  bei der Nutzung der Vorsorgeangebote auch andere Faktoren als Bevölkerungsdichte und Abstand  zu den Untersuchungsstandorten eine Rolle.  


Bei der Umstellung  von Mammographiebussen auf  stationäre Einrichtungen spielt  auch die Tatsache eine Rolle, dass drei der vier aktuell eingesetzten Busse so alt sind, dass sie samt umfangreicher Technik durch neue Fahrzeuge ersetzt werden müssten. Ein einzelner neuer Mammographiebus – es handelt sich eigentlich um einen Sattelauflieger – kostet vier Millionen Kronen.

Mehr lesen

Grönland

Zwangsverhütung: Immer mehr Frauen klagen gegen dänischen Staat

Kopenhagen Die dänische Kolonialmacht ließ Grönländerinnen zwischen 1966 und 1975 gegen ihren Willen Spiralen zur Empfängnisverhütung einsetzen. 143 der betroffenen Frauen verklagen Dänemark nun wegen der Verletzung der Menschenrechte. Eine grönländische Arbeitsgruppe, die sich dafür einsetzt, die Übergriffe durch den dänischen Staat aufzudecken, wurde kürzlich vom Rat für Menschenrechte mit dem Menschenrechtspreis 2023 ausgezeichnet.