Lea Nebrich aus Halk in der Kommune Hadersleben (Haderslev) hat sich Hongkong als „Business-Stadt“ vorgestellt, wo alles schnell geht und die Menschen immer gestresst sind. Dass es auf den Märkten und in der S-Bahn anders zugeht, hat die Studentin überrascht. Wenn die Menschen nicht im Büro sind, lassen sie alles langsam angehen und haben die Ruhe weg, so Lea Nebrich, die im vergangenen Jahr ein dreimonatiges Praktikum bei der Firma Jebsen und Co. im Bereich Kommunikation absolviert hat.

Jährlich vergibt die Jes-Schmidt-Stiftung in Zusammenarbeit mit der Firma Jebsen & Co. in Hongkong und der Firma Jebsen & Jessen in Singapur ein dreimonatiges Praktikum − abwechselnd in Hongkong und Singapur. Die Stiftung ermöglicht damit Nordschleswigerinnen und Nordschleswigern aus der deutschen Minderheit, internationale Erfahrungen zu sammeln.

Unterschiedliche Arbeitsweisen

Beiträge für soziale Netzwerke erstellen, Bilder bei Events machen und Artikel Korrektur lesen, gehörten unter anderem zu Lea Nebrichs Arbeitsaufgaben. Dabei ist ihr ein großer Unterschied zur dänischen Arbeitswelt aufgefallen. „Es gibt keine flachen Hierarchien. Alles, was ich gemacht habe, musste abgesegnet werden“, erzählt die Studentin und ergänzt: „Nicht, dass das schlecht ist. So machen die das einfach, aber mir gefällt es in Dänemark besser.“ Und das allein sei eine Erkenntnis, die die Reise schon wert war. „Ich kann das Praktikum auf jeden Fall weiterempfehlen. Es ist gut, um Einblicke zu bekommen und Erfahrungen zu sammeln.“ 

Die Studentin, die in Odense das Studienfach „Negot“ mit der Fachrichtung „Global Marketing Management“ belegt, hat nicht nur gearbeitet, sondern auch viel von Hongkong gesehen. Gewohnt hat Lea Nebrich in einem Gebäudekomplex mit jungen Menschen – „ähnlich wie in einem Kollegium“. Sie hatte ein eigenes Zimmer mit Bad und eine Gemeinschaftsküche. „Das war super, um Leute kennenzulernen.“

Für zukünftige Praktikantinnen und Praktikanten hat die 23-Jährige noch einen Tipp: „Der Zeitraum für das Praktikum ist relativ flexibel. In den Sommerferien gibt es noch andere Praktikanten, dann hat man gleich Kontakt zu jungen Menschen.“ Außerdem sei es möglich, noch in weitere Bereiche der Firma zu schnuppern, zum Beispiel Marketing. „Das muss man aber natürlich vorher absprechen“, so die junge Frau, die 2019 am Deutschen Gymnasium für Nordschleswig ihr Abitur gemacht hat.

Mit der Jes-Schmidt-Stiftung nach Hongkong – so geht's

Auch in diesem Jahr ist es möglich, sich für ein Praktikum bei Jebsen und Co. im Rahmen der Jes-Schmidt-Stiftung in Hongkong zu bewerben. 

Als Kriterien für Praktikantinnen und Praktikanten gelten nach Absprache mit der Firmengruppe: 

• Alter: 20 bis 25 Jahre
• Abitur (in Nordschleswig)
• Gerne bereits nach Beginn einer Universitätsausbildung
• Studium im merkantilen, kommunikativen oder kulturellen Bereich 
• Englischsprachig
• Deutsches Gymnasium (oder evtl. HHX/Wirtschaftsabitur)
• Projektarbeit in Verbindung mit dem Praktikum

Vorschläge für den Nordschleswig-Preis gesucht

Die Jes-Schmidt-Stiftung verleiht zudem einmal jährlich einen Nordschleswig-Preis für besondere Leistungen und Verdienste innerhalb der Jugendarbeit der deutschen Volksgruppe.

Vorschläge für den Preis und Bewerbungen für das Praktikum sind bis Montag, 7. Oktober 2024, zu richten an den Vorsitzenden der Jes-Schmidt-Stiftung, Siegfried Matlok, s.matlok@nordschleswiger.dk