Deutsche Minderheit

„Der Jugendverband ist in aller Munde“

„Der Jugendverband ist in aller Munde“

„Der Jugendverband ist in aller Munde“

Apenrade/Knivsberg
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Jasper Andresen
Jasper Andresen, 1. Vorsitzender des DJN, lässt im Jahresbericht das vergangene Verbandsjahr Revue passieren. Foto: Karin Riggelsen

Jasper Andresen: Neuer Geist und neue Initiativen stärken das Image des Verbandes. Eine bessere Auslastung von Veranstaltungen wäre dennoch wünschenswert.

Jasper Andresen:  Neuer Geist und neue Initiativen stärken das Image des Verbandes. Eine bessere Auslastung von Veranstaltungen wäre dennoch wünschenswert.

Jasper Andresen zieht in seinem Jahresbericht eine positive  Bilanz. „Der Jugendverband ist in aller Munde“, stellt  der 1. Vorsitzende des Deutschen Jugendverbandes  für Nordschleswig (DJN) fest. Dies sei  auf den neuen Geist, auf neue Initiativen und auf ein Bild in der Öffentlichkeit zurückzuführen, das sich sehr zum Positiven gedreht habe. Letzteres  führt Andresen auch darauf zurück, dass der DJN bewiesen habe, dass  sich Zusammenarbeit und gegenseitige Hilfe zwischen den Verbänden auszahlt. Zudem positiv: eine steigende Mitgliederzahl.

Dem Verbandschef zufolge ist es  der Schwung der Mitarbeiter, neue wie alte, der zu den vielen Angeboten des Verbandes  führt.  Dieses gelte, so der Vorsitzende, sowohl für die Vereinsebene als auch für den Knivsberg. Andresen mahnte aber auch einen  engeren Draht zwischen Verband und Mitgliedsvereinen an, um Veranstaltungen besser auszulasten.

In seinem Rückblick geht Jasper Andresen auch auf die Glanzlichter des vergangenen Jahres ein. Die Initiativen zur Neugestaltung des Knivsbergfestes tragen nach seinen Worten Früchte.  Allein die große Steigerung der Besucherzahlen zeige den Erfolg des Festes, und wer über den Platz gelaufen sei, habe auch die einzigartige Stimmung aufsaugen können, die das Fest ausmache. „Das gelungene Knivsbergfest war einerseits ein Verdienst der tüchtigen Mitarbeiter des Jugendverbandes, seien sie im Vereinsbereich oder auf dem Knivsberg angestellt. Andererseits war es aber auch das Ergebnis einer tollen Zusammenarbeit zwischen Verbänden und Vereinen, hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeitern“, stellt Andresen fest. Diese gute Zusammenarbeit werde weitergeführt, um so die Weichen für ein genauso gutes Knivsbergfest 2017 zu stellen.

Direkt im Anschluss an das Knivsbergfest fand die Europeada 2016 in Südtirol statt. Mit Æ Mannschaft hatte auch die deutsche Minderheit  ein Team ins Rennen geschickt. „Auch wenn es sportlich keine Erfolge zu feiern gab, hat uns das ganze Projekt jetzt schon in Sachen Öffentlichkeitarbeit, aber vor allem in der Förderung einer gemeinsamen Identität nach vorne gebracht“, ist Andresen überzeugt und informiert über den Stand der Bewerbung für die Austragung der Europeada 2020, der zurzeit der letzte Feinschliff verpasst wird. Der Startschuss für die Teambildung einer Frauen- und Männermannschaft fällt am kommenden Sonntag.

„Team Nordschleswig – Æ Mannschaft schafft das, was wir in dieser Form lange nicht mehr gehabt haben, nämlich überregionale sportliche Begeisterung“, ist Andresen überzeugt. Er erinnert in seinem Bericht an das Projekt Jugend Aktiv in Nordschleswig, in dem die 7. Klassen aller deutschen Schulen sich kennenlernen und an die Skifreizeit, die wieder restlos ausgebucht war.

Auch vom Knivsberg gibt es laut Andresen viel Positives zu berichten. Die angekündigte Ausrichtung auf Natur und Outdoor trage Früchte, mehr und mehr Gruppen entdecken Andresen zufolge den Berg  als einen einzigartigen Ort. Dementsprechend weite die Bildungsstätte auch ihr Angebot  in diesem Bereich aus, zum Beispiel mit Kursen zum Erwerb von Jagd- und Angelschein und werde im kommenden Schuljahr eine Outdoorlinie in Zusammenarbeit mit der Nachschule einrichten. Vier neue Unterstände wurden im vergangenen Jahr errichtet, ein Gruppenraum in Verbindung mit den Lerngärten werde bald fertiggestellt. 

Die Bedürfnisse der Vereine berücksichtigen

Im Jahresbericht spricht der 1. Vorsitzende auch über Dinge, die für ihn in der Zusammenarbeit zwischen Verband und Vereinen besser laufen könnten, es sei nicht alles rosig, so Andresen.   So fand unter anderem eine Kulturfahrt nach Hamburg keinen Zuspruch,  Fahrten zum Eishockey und zum Länderspiel Deutschland gegen Dänemark wurden angeboten, wurden und werden jedoch nicht durchgeführt, weil es keine Anmeldungen gab bzw. gibt. Der DJN habe ein Vereinsmobil eingerichtet, doch der Vereinsabend, an dem es vorgestellt werden sollte, musste aufgrund von zu geringer Teilnehmerzahlen abgesagt werden. Und trotz zahlreicher Einladungen und Aufforderungen konnte der Leiter der Bildungsstätte Knivsberg noch  keine Vereine auf dem Berg begrüßen. Vieles laufe sehr gut, ist Andresen überzeugt, doch müsse  im kommenden Jahr eine Strategie erarbeitet werden, die sicherstelle, dass die Angebote dem entsprechen, was die  Mitglieder wünschen und dann aber auch genutzt werden.

Diese Verbesserung soll mit einem  effektiveren Kommunikationssystem umgesetzt werden, das es dem Verband erlaubt, direkt mit den Mitgliedern der Vereine zu kommunizieren. Andresen ist weiterhin davon überzeugt, dass das neue Finanzierungmodell für die Bezuschussung der Vereine für mehr Angebote sorgen wird.

Der Jugendverband wird in diesem Jahr 70 Jahre alt. Die offiziellen Feierlichkeiten finden zum diesjährigen Knivsbergfest statt. Begleitend ist eine Sonderausstellung im Deutschen Museum Nordschleswig geplant, die über die Geschichte des Verbandes informiert.

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Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
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