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Kleinschmidt hofft auf weitere Amtszeit als Stadtrat Flensburgs

Kleinschmidt hofft auf weitere Amtszeit als Stadtrat Flensburgs

Kleinschmidt hofft auf weitere Amtszeit als Stadtrat

Flensburg/Sonderburg
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tephan Kleinschmidt
Stephan Kleinschmidt bereut die Entscheidung nicht, das Amt als Stadtrat im Frühjahr 2018 angenommen zu haben. Foto: Cornelius von Tiedemann

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Nach sechs Jahren läuft im kommenden Frühjahr die erste Amtszeit von Stephan Kleinschmidt als Stadtrat im Verwaltungsvorstand im Flensburger Rathaus ab. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird die Position neu ausgeschrieben, was Kleinschmidt jedoch nicht davon abhalten würde, sich erneut zu bewerben, wie er im Interview mit dem „Nordschleswiger“ verrät.

Im Frühjahr 2018 trat Stephan Kleinschmidt seine erste sechsjährige Amtszeit als Stadtrat in Flensburg (Flensborg) an. Diese endet in wenigen Monaten, und noch in diesem Monat wird die Ratsversammlung darüber entscheiden, ob sie Kleinschmidts Amtszeit einfach verlängert oder ob die Stelle neu ausgeschrieben wird. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird es auf eine Ausschreibung hinauslaufen, womit Kleinschmidt sich also erneut bewerben und gegen andere Kandidatinnen und Kandidaten durchsetzen muss.

Im Hauptausschuss sprachen sich nur die Grünen dafür aus, auf eine Ausschreibung zu verzichten. SSW und CDU begründeten ihr Votum für eine Ausschreibung damit, dass dies für eine solch herausgehobene Position grundsätzlich der richtige Weg sei. Sollte es zur Ausschreibung kommen, will sich der 46-Jährige aus Rinkenis (Rinkenæs) um eine Wiederwahl bemühen, wie er dem „Nordschleswiger“ berichtet.

Stephan Kleinschmidt
Kleinschmidt stammt aus der deutschen Minderheit und ist auch stellvertretender Bürgermeister seiner Heimatkommune Sonderburg. Foto: Karin Riggelsen

Bereit für weitere Amtszeit

„Ich habe in Flensburg eine sehr spannende und herausfordernde Aufgabe, weshalb ich diese damals gerne angenommen habe und mich auch für eine weitere Amtszeit zur Verfügung stelle“, sagt Kleinschmidt, laut dem diese Entscheidung auch bei einer Neuausschreibung der Stelle dieselbe bliebe.

„Ich würde mich noch mal bewerben. Auch bei einer Ausschreibung. Sollte es für mich mit einer zweiten Amtszeit weitergehen, dann bedeutet das, dass ich mich den Themen wie zum Beispiel der Schaffung von Schulräumen und Kitaplätzen, der Sport- und Flächenentwicklung oder den Mobilitätsfragen weiterhin annehmen kann. Und das würde ich auch gerne tun. Da bedarf es weiterhin einer guten Zusammenarbeit und eines kontinuierlichen Einsatzes der Stadtverwaltung mit der Politik und den Akteuren dieser Stadt“, so Kleinschmidt.

Als Stadtrat ist Stephan Kleinschmidt Teil des Verwaltungsvorstands im Flensburger Rathaus. Dieser ist so etwas wie die Stadtregierung Flensburgs. Ihm gehören neben Kleinschmidt der Oberbürgermeister Fabian Geyer, Bürgermeister Henning Brüggemann als sein Stellvertreter und Dezernentin Karen Welz-Nettlau an.

Während der Oberbürgermeister direkt von den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt gewählt wird und Dezernentin Welz-Nettlau eine Laufbahn-Beamte auf Lebenszeit ist, werden der Bürgermeister und der Stadtrat für eine Amtszeit von sechs Jahren von der Ratsversammlung gewählt.

Vielseitiges Aufgabenfeld

Im Flensburger Verwaltungsvorstand ist Kleinschmidt als Stadtrat derzeit verantwortlich für die Themenbereiche „Projektkoordination, Dialog und Image“. Hinter dieser etwas blumigen Beschreibung verbergen sich die Fachbereiche Einwohnerservice, Schutz und Ordnung, Bildung, Sport und Kultur sowie Stadtentwicklung und Klimaschutz. Das Gebiet reicht vom Bürgerbüro bis zur Berufsfeuerwehr, vom Veterinäramt bis zu den Schulen und Kindergärten, vom Denkmalschutz bis zur Ausländerbehörde.

Engagement für Flensburg

„Das ist eine ganze Bandbreite von Aufgaben, mit denen ich mich beschäftige. Hierbei stand und stehe ich in einem sehr engen und vertrauensvollen Austausch mit vielen anderen Akteuren, die diese Stadt voranbringen wollen“, meint Kleinschmidt, der zur Frage, warum eine Wiederwahl seiner Person die richtige Entscheidung wäre, ungern selbst Stellung beziehen möchte.

„Ich möchte nicht auf die Bewertung meiner eigenen Arbeit oder Person eingehen. Meine Amtszeit endet erst im Mai, und daher möchte ich mich im November nicht über die Medien positionieren. Das werde ich im Verfahren tun. Ich habe aber zumindest in den vergangenen Jahren immer wieder meine Kompetenzen und Erfahrungen einbringen können als Brückenbauer zwischen der Politik, der Verwaltung und der Stadtöffentlichkeit. Hier gibt es eine neue Qualität des Dialogs.“

Die beiden Aufgaben in Sonderburg und Flensburg stehen sich nicht im Weg, sondern ergänzen sich eigentlich ganz gut. Und ich nehme beide Aufgaben sehr gerne wahr.

Stephan Kleinschmidt

Grenzland-Experte und Brückenbauer

Als Kleinschmidt 2018 sein Amt in Flensburg antrat, wurde er von vielen als „Glücksfall“ bezeichnet, als Grenzland-Experte und ausgewiesener Kommunikations-Fachmann. Zuvor hatte er in der Kieler Staatskanzlei gearbeitet und sich dort um die deutsch-dänischen Beziehungen gekümmert. Der aus der deutschen Minderheit in Nordschleswig stammende Politiker ist zudem seit 2018 auch ehrenamtlicher stellvertretender Bürgermeister seiner Heimatkommune Sonderburg (Sønderborg). Die Frage, wie seine politische Zukunft auf dänischer Seite aussehen wird, möchte Kleinschmidt zurzeit ebenfalls noch unbeantwortet lassen.

„Ich bin seit 2006 ehrenamtlich in Sonderburg tätig. Das eine mache ich im Hauptamt, das andere im Ehrenamt. Die beiden Aufgaben in Sonderburg und Flensburg stehen sich nicht im Weg, sondern ergänzen sich eigentlich ganz gut. Und ich nehme beide Aufgaben sehr gerne wahr“, so Kleinschmidt.

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