Deutsche Minderheit
Neues Schuljahr mit neuen Botschaftern
Neues Schuljahr mit neuen Botschaftern
Neues Schuljahr mit neuen Botschaftern
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Was ist eigentlich die Deutsche Minderheit? Und was bedeutet es, ein Teil davon zu sein? Was ist Identität? Mit diesen Fragen werden sich die neuen Schülerbotschafterinnen und Schülerbotschafter aus den deutschen Schulen während des Schuljahres beschäftigen. Genaueres erklärt der Koordinator des Bundes Deutscher Nordschleswiger, Thore Naujeck.
Das erst vor wenigen Jahren ins Leben gerufene Projekt der Schülerbotschafter geht in diesem Jahr in eine neue Runde. Schülerinnen und Schüler der siebten Klassen aller deutscher Schulen in Nordschleswig sind eingeladen, sich zu bewerben.
Auf sie warten drei Workshops rund um Identität und Deutsche Minderheit. „Wir wollen ihnen Werkzeuge in die Hand geben, mit schwierigen Situationen im Alltag umzugehen“, erklärt Thore Naujeck, Koordinator des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN).
„Eine Stärke des Projektes ist es, dass es verbandsübergreifend geplant und durchgeführt wird. Somit kommen mehrere Perspektiven der Minderheit ins Spiel“, so die Pädagogisch-Administrative Konsulentin im Schulbereich des Deutschen Schul- und Sprachvereins für Nordschleswig (DSSV), Käthe Nissen. Neben dem DSSV und dem BDN ist auch der Deutsche Jugendverband für Nordschleswig an dem Vorhaben Schülerbotschafter beteiligt.
Schülerinnen und Schüler werben
„Es sollen möglichst Schüler aus allen Schulen hier in Nordschleswig dabei sein“, so Naujeck. Bei einem Vortrag mit Käthe Nissen versuchen die beiden, möglichst viele Jungen und Mädchen von dem Vorhaben zu begeistern.
„Wir fahren an alle Schulen mit siebter Klasse mit einer Präsentation. Am Ende geben wir den Schülerinnen und Schülern einen Zettel zum Ausfüllen, falls sie mitmachen wollen.“
Die ausgefüllten Formulare können sie direkt bei den Lehrerinnen und Lehrern abgeben, die diese dann an Käthe Nissen weiterleiten. Ziel ist es, Jungen und Mädchen von allen Schulen für das Projekt zu begeistern.
„Wenn sich zu viele Kinder bewerben, dann können leider nicht alle mitmachen. Deshalb stehen wir auch mit den Lehrern im direkten Kontakt, damit wir genau wissen, dass sich die Kinder nicht übernehmen und wir eine gute Auswahl treffen können“, erklärt Naujeck.
Die Arbeit mit den Mädchen und Jungen
Auf die zukünftigen Botschafter kommen drei Workshops zu. „Zurzeit nennen wir die jungen Botschafter noch ‚Frühbotschafter‘. Das wollen wir ändern. In einem der Workshops besprechen wir einen neuen und besseren Namen zusammen mit den Schülerinnen und Schülern“, erzählt Naujeck.
Wir zeigen ihnen, was es heißt, Teil der Minderheit zu sein, was wir als Minderheit alles machen, und was der BDN überhaupt ist
Thore Naujeck
Insgesamt haben sie drei verschiedene Gruppen von Botschaftern. Die jüngste Gruppe geht noch in die siebte und achte Klasse, die nächste bereits auf das Gymnasium und die Ältesten studieren.
Während die älteren Gruppen viel Aufklärungsarbeit in der dänischen Mehrheit leisten, sollen sich die Jüngeren erstmal mit ihrer Identität auseinandersetzten. „Wir zeigen ihnen, was es heißt, Teil der Minderheit zu sein, was wir als Minderheit alles machen, und was der BDN überhaupt ist“, erklärt Thore Naujeck.
Außerdem helfen sie den Schülerinnen und Schülern mit schwierigen alltäglichen Situationen umzugehen. „Immer wieder kommt es vor, dass Kinder und Jugendliche im dänischen Sportverein sind und gefragt werden, warum sie auf eine deutsche Schule gehen. Oft wissen sie dann gar nicht, was sie sagen sollen. Auch dabei wollen wir ihnen helfen.“
Ihr neues Wissen und die Erfahrungen können die Jungen und Mädchen dann an ihre Mitschülerinnen und Mitschülern weitergeben. So soll das Beschäftigen mit dem Leben in der Minderheit immer mehr in den Alltag den jungen Menschen integriert werden.
Positive Erfahrungen mit dem Projekt
Thore Naujeck ist zuversichtlich, dass sich auch dieses Jahr einige neue Botschafter finden werden. Bis jetzt habe er nur Positives von dem Projekt gesammelt. Die Schülerinnen und Schüler seien begeistert und freuen sich ein Teil davon zu sein.
„Bevor man so etwas angeht, ist man immer nervös: Interessiert es die Kinder und Jugendlichen? Macht überhaupt jemand mit? Aber zum Glück hat das Vorhaben Schülerbotschafter bis jetzt großen Zuspruch gefunden!“