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So war die Schreibwerkstatt auf dem Knivsberg

Schreibwerkstatt auf dem Knivsberg

Schreibwerkstatt auf dem Knivsberg

Judith Reicherzer
Judith Reicherzer
Knivsberg /Knivsbjerg  
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Schreibwerkstatt Knivsberg
Alle warten gespannt auf die Präsentation der Texte. Foto: Pauline Severin

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Glühwürmchen, Zwerge und unbekannte Galaxien. Unter dem Stichwort „grenzenlos Reisen“ konnten Kinder und Jugendliche drei Tage lang ihrer Fantasie freien Lauf lassen und sich kreativ auf dem Papier austoben.

Vom 19. bis zum 21. Juli hatten acht Kinder zwischen 8 und 15 Jahren  nach langer Pause – wieder die Möglichkeit, an einem Schreibworkshop auf dem Knivsberg teilzunehmen. Zusammen mit der Autorin Constanze John konnten sie ihre Abenteuerlust in Geschichten umwandeln. 


Das literarische Schreiben ist zurück

Constanze John kennt die Bildungsstätte Knivsberg von vorherigen Schreibworkshops, und sie war von der Anfrage direkt begeistert. „Ich liebe die Arbeit mit Kindern“, erzählt die Autorin, die selbst auf Lehramt studiert hat. Ihr ist es besonders wichtig, den Kindern und Jugendlichen Mut zum freien Schreiben zu vermitteln. Im Anschluss an den Schreibprozess übte die Gruppe konstruktiv Kritik aus. Die Autorin ist dennoch froh, die Geschichten nicht korrigieren zu müssen.  

Schreibwerkstatt Knivsberg
Cees Piepenbrock (14), Konstantin Schulz (10) und Margarete Schulz (8) im Theatersaal auf dem Knivsberg Foto: Pauline Severin

Thema „grenzenlos Reisen“

Die Kinder und Jugendlichen waren von der Themenauswahl begeistert, die John zusammen mit dem Organisationsteam der Bildungsstätte erarbeitet hat. „Es war super hier: Strand, Schreiben, Schreiben, Schreiben …“, meint Konstantin Schulz, der mit seinen zehn Jahren zu den Jüngsten des Schreibcamps gehört. Die Autorin meint, dass sowohl beim Reisen an unbekannte Orte als auch in der Fantasie die Vorstellungskraft eine große Rolle spielt. Für Organisatorin Friederike Louisa Schmidt passt das Thema des grenzenlosen Reisens auch gut zur Grenzregion. 

Das kreative Schreiben kennt kein Alter.

Greta Unckell, Teilnehmerin

Organisation 

Ursprünglich war es geplant, zwei Workshops für unterschiedliche Altersgruppen anzubieten. Aufgrund der geringen Teilnehmendenzahl wurden die Kinder und Jugendlichen dann aber zu einer Gruppe zusammengelegt.

Organisatorin Friederike Louisa Schmidt und Constanze John sind sich einig, dass das eine große Herausforderung war. „Wir sind erleichtert, dass die Gruppe trotzdem so gut harmoniert hat und besonders die älteren Kinder auf die jüngeren Teilnehmenden Rücksicht genommen haben“, meint die Autorin, die sichtlich zufrieden ist. Teilnehmerin Greta Unckell fügt hinzu, dass der Austausch mit den Jüngeren bereichernd war. „Das kreative Schreiben kennt kein Alter“, sagt die 15-Jährige. 

In Greta Unckells (15) Gechichte reisen zwei Seelen in einem Spacetaxi durch das All. Foto: Pauline Severin

Teilnehmende aus Leipzig

„Cees wohnt in Dänemark und spricht Deutsch“, lacht Konstantin Schulz. Er ist mit seiner Familie aus Leipzig angereist und ist überrascht, dass die Menschen hier oft Dänisch und Deutsch sprechen. Cees Piepenbrock und er haben sich während des Workshops angefreundet. Der 14-jährige Cees Piepenbrock ist froh, bei der Werkstatt dabei gewesen zu sein. „Ich habe jetzt Lust, mehr in meiner Freizeit zu schreiben“, erzählt er. 

Ich habe jetzt Lust, mehr in meiner Freizeit zu schreiben.

Cees Piepenbrock, Teilnehmer

Präsentation der Texte

Die Präsentation der Texte wird musikalisch von Greta Unckells Klavierspiel eingerahmt, bevor es ganz still für die Vortragenden wird. Manche Kinder haben kurze Gedichte vorbereitet, wie die jüngste Teilnehmerin Margarete Schulz, die acht Jahre alt ist. Ihre Eltern sind von der Organisation und der Umsetzung begeistert: „Wir wussten, wir geben unsere Kinder in gute Hände, und wir konnten in der Zwischenzeit entspannt Dänemark erkunden“, erzählt Katrin Schulz. 

Glühwürmchen, Zwerge und unbekannte Galxien: Einige der vorgetragenen Texte sind nachdenklich und andere bringen das Publikum zum Lachen und ergänzen sich sogar thematisch. Nach dem Applaus bedankt sich Constanze John für den gelungenen Workshop bei allen Mitwirkenden und besonders bei den Kindern und Jugendlichen. 

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