Deutsche Minderheit

Traumhafte Mai-Tage in Skagen

Traumhafte Mai-Tage in Skagen

Traumhafte Mai-Tage in Skagen

Gisela Seffel
Skagen
Zuletzt aktualisiert um:
Die Ausflügler waren vier Tage lang unterwegs und erkundeten unter anderem Skagen. Foto: Privat

Vier Tage lang erkundeten Nordschleswiger mit dem Sozialdienst die Ostküste Jütlands und besuchten neben Skagen auch die Insel Læsø.

Mit Salz von der Insel Læsø und frischen Eindrücken von der Spitze Jütlands, wo Kattegat und Skagerak sich treffen, kehrten Ende Mai 34 Teilnehmer einer Reise des Sozialdienstes  gutgelaunt nach Nordschleswig zurück. Sie hatten die Ostküste Jütlands und das malerische Skagen in nur vier Tagen von ihren schönsten Seiten kennengelernt.

Die Busreise startete unter  der Leitung von Christa Schrøder und Gisela Seffel in Tingleff, und der freundliche Busfahrer von Gislev-Rejser hatte die gute Idee, nicht die direkte Route über die eher etwas langweilige Autobahn zu nehmen, sondern die ausgesucht schöne Landstraßen entlang der Ostküste Jütlands vorbei am Mariager Fjord nach Egense. Von dort gings mit der Fähre nach Hals. Ein Abstecher zur größten Wanderdüne Dänemarks, Råbjerg Mile, zeigte auf beeindruckende Weise, wie Wind und Sand die Landschaft Jütlands immer wieder verändern und neu gestalten.

Die gute Stimmung im Bus drückte sich spontan  angesichts der vorbeiziehenden hübschen Ortschaften mit ihren gepflegten Gärten und Häuschen, auf denen der rot-weiße Dannebrog im Wind flatterte,  in einigen frohen Liedern aus, die besonders dem Mai gewidmet wurden, und bei schönstem Wetter wurde bei der Ankunft in Skagen im gleichnamigen Hotel eingecheckt, das mit seiner zentralen Lage noch zu kleinen Abendspaziergängen einlud.

Gute Verpflegung

Gute Verpflegung und freundliches Personal trugen im Hotel Skagen zum Wohlbefinden bei ebenso wie das harmonische Miteinander aller Teilnehmer, unter denen die Gespräche florierten.
Gleich nach dem Frühstück ging es am ersten tag vorbei an markanten Leuchttürmen wie „Vippefyret“, „Det Hvide Fyr“ und „Det Grå Fyr” in Richtung Grenen, wo sich Nord- und Ostsee begegnen. Das letzte Stück zur Spitze wurde im Sandorm zurückgelegt, und dann wurde gerätselt, ob das leicht grüne oder das  blauere Wasser dem Skagerak oder dem Kattegat zuzuordnen war.

Bei einer kleinen Rundfahrt konnte u.a. „Die versandete Kirche“ (,,Den tilsandede kirke“) besichtigt werden, die langsam von wandernden Dünen verschluckt wird. Vorbei an weiteren Sehenswürdigkeiten  durch Skagen mit seinen schmucken gelben Häusern mit roten Dächern und weißen Blend war bald der Hafen erreicht, von wo aus jede/r auf eigene Faust den Ort erkunden konnte, denn der Nachmittag stand zur freien Verfügung. Viele nutzten die Zeit für einen Besuch des Museums, wo imposante Bilder der Skagen-Maler zu sehen waren. Leichter Regen setzte erst zum Abendessen im Hotel ein.

Die Sozialdienst-Reisenden am Grenen, wo sich Nord- und Ostsee treffen. Foto: Privat

Frühes Aufstehen war auch am nächsten Tag angesagt, weil die anderthalbstündige Fährfahrt zur Insel Læsø ein spannendes Programm versprach. Auf der Insel leben nur ca. 1.800 Einwohner, doch sie hat viel Interessantes zu bieten – ganz abgesehen von einzigartiger Naturlandschaft. Mit dem von der Insel stammenden Preben von Læsø kam ein Kenner in den Bus, dem sein Stolz und seine Heimatliebe deutlich anzumerken waren.

Begeistert berichtete er von der Entstehung der Insel bis zur Gegenwart und deren Zukunft. Angefangen von der Kurklinik und der Kirche in Vesterø führte die  Tanghusrute vorbei an alten tanggedeckten Häusern und einem Rhododendrenpark rund um die Insel, wobei Preben zahlreiche Geschichten und Legenden zu erzählen wusste, die sich um die Insel ranken. Die salzigen Tangdächer können nicht brennen, sind stark isolierend und halten Ungeziefer fern. Früher als Notbehelf genutzt, sind sie heutzutage kaum noch bezahlbar, verriet Preben.

Höhepunkt

Natürlich war der Höhepunkt die Salzsiederei, wo an dampfenden Bottichen gezeigt wurde, wie aus angelandeter Salzlake vom Strand durch verschiedene Siedeverfahren das reine und gesunde Læsøsalz gewonnen wird, das aufgrund vieler Mineralien einen einmaligen Geschmack hat. Kaum vorstellbar, dass ehemals ca. 80 Tonnen pro Jahr verkauft werden konnten, was damals, als Salz noch eine Kostbarkeit war,  zum Wohlstand der Inselbewohner beitrug.

Heute dient das Salzsieden nur noch touristischer Nachfrage und ist im kleinen Inselladen in jeglicher Form ein beliebtes Souvenir.  Weil auf der Insel viele Schafe sich selbst überlassen fast das ganze Jahr über weiden, gehören auch bildschöne Wollsachen zu den Verkaufsschlagern. Im Hafen von Østerby erfuhren die Besucher, dass Læsø Fiskeindustri seit 1963 sehr erfolgreich im weltweiten Vertrieb von Hummer ist. Sogar bekannte Sterneköche treibt es ab und zu nach Læsø, um vor Ort so genannte Jomfruhummer zu erstehen, wusste Preben zu berichten. Als Einheimischer ist er sehr stolz, dass die Insel hier eine gute Einkommensquelle verzeichnen kann.

Auf der Fähre Richtung Festland  konnte man die vielen Eindrücke in Ruhe sacken lassen. Auf Wiedersehen schönes Skagen, hieß es am nächsten Tag, als die Heimreise angetreten wurde, doch die Gespräche über die schönen Erlebnisse nahmen kein Ende.

Mehr lesen