Deutsche Minderheit
Landtagspräsidentin besucht Sekretariat der Minderheit in Kopenhagen
Landtagspräsidentin besucht Sekretariat der Minderheit in Kopenhagen
Landtagspräsidentin besucht Sekretariat der Minderheit
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Neben der finanziellen Lage der Deutschen in Nordschleswig ging es auch um die Planung eines Besuchs im November, wenn das Sekretariat der Minderheit sein 40-jähriges Bestehen feiert.
Die schleswig-holsteinische Landtagspräsidentin, Kristina Herbst (CDU), hat als Teil ihres Kopenhagen-Programms auch das Sekretariat der deutschen Minderheit in der dänischen Hauptstadt besucht.
40 Jahre Sekretariat im November
Bei den Gesprächen ging es unter anderem um die finanzielle Lage der Minderheit sowie die Planung eines Besuches des Nordschleswig-Gremiums Ende November in Kopenhagen. Dieser findet in Verbindung mit der Feier des 40. Gründungsjubiläums des Kopenhagener Sekretariates statt.
„Es war ein netter und nützlicher Austausch. Es ist erfreulich, dass das Kieler Parlament die Unterstützung der deutschen Nordschleswiger so hoch ansetzt“, sagt Sekretariatsleiter Harro Hallmann.
Das deutliche Bekenntnis des Präsidenten zur Bedeutung der Minderheiten im deutsch-dänischen Grenzland hat mich besonders gefreut.
Landtagspräsidentin Kristina Herbst
Stärkung der deutschen Minderheit
Ebenfalls auf der Agenda der Landtagspräsidentin stand ein Gespräch mit Folketingspräsident Søren Gade (Venstre). „Es hat mich sehr gefreut, dass der Folketingspräsident im Gespräch bestätigt hat, dass auch ein lang gehegter Wunsch der deutschen Minderheit in Dänemark in Erfüllung geht: Der Kontaktausschuss, der die Interessen der deutschen Minderheit gegenüber der staatlichen Ebene vertritt, wird zukünftig zu einem Ausschuss im Parlament aufgewertet“, so Herbst laut einer Pressemitteilung.
Bislang war der Kontaktausschuss am Kulturministerium angesiedelt.
„Das deutliche Bekenntnis des Präsidenten zur Bedeutung der Minderheiten im deutsch-dänischen Grenzland hat mich besonders gefreut“, sagte Herbst. Es sei in der Tat vorbildlich, wie die Vertreterinnen und Vertreter der deutschen Minderheit die Verbindungen zwischen Deutschland und Dänemark seit Jahren mit Ideen und viel Engagement prägen. „Sie nehmen eine wichtige Scharnierfunktion in den deutsch-dänischen Beziehungen ein“, so Herbst, die betont, dass Dänemark für Schleswig-Holstein historisch, kulturell und wirtschaftlich von herausragender Bedeutung sei.
Treffen mit dem Nordischen Rat
Ebenfalls traf sich die Landtagspräsidentin zu einem Austausch mit Vertreterinnen und Vertretern des Nordischen Rates (Nordisk Råd). Dort wurde Kristina Herbst von der Generalsekretärin Kristina Háfoss empfangen. Seit 2016 ist Schleswig-Holstein Beobachter am Nordischen Rat, einem Zusammenschluss der Parlamente aus Finnland, Schweden, Norwegen, Dänemark, Island sowie den autonomen Gebieten Grönland, Färöer und Åland. In den Gesprächen ging es um gemeinsame Herausforderungen wie den Fachkräftemangel und die Digitalisierung. Hier könne man vieles voneinander lernen, so die CDU-Politikerin.
Herbst informiert sich über Terrorgefahr
Man habe für die Sicherheitsbedenken der dänischen Freunde vollstes Verständnis, sagte Herbst. Es seien derzeit außergewöhnliche Umstände. „Wir setzen uns aber natürlich weiterhin für ein Europa der offenen Grenzen ein, in dem die Mitgliedstaaten nur in zeitlich begrenzten Ausnahmesituationen umfängliche Einreisekontrollen an den europäischen Binnengrenzen vornehmen sollten“, so die Landtagspräsidentin. Der dänische Inlandsgeheimdienst hatte vor möglichen Gewalttaten in Verbindung mit vereinzelten öffentlichen Koranverbrennungen in Schweden und Dänemark gewarnt, woraufhin die Grenzkontrollen verschärft wurden.
Der Artikel wurde am 10. August um 10.50 Uhr um die Zitate von Kristina Herbst zum Kontaktausschuss, dem Nordischen Rat und der Terrorgefahr ergänzt.