Leipziger Buchmesse

Altkanzlerin Merkel: «Ich bin zufrieden»

Altkanzlerin Merkel: «Ich bin zufrieden»

Altkanzlerin Merkel: «Ich bin zufrieden»

dpa
Leipzig
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Angela Merkel spricht auf der Leipziger Buchmesse über ihr Leben. Foto: Sebastian Willnow/dpa

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16 Jahre lang war Angela Merkel Kanzlerin - da gibt es viel zu erzählen. Momentan arbeitet die 68-Jährige an ihren Memoiren. Auf der Leipziger Buchmesse gab es erste Einblicke.

Die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel (68) will in ihren Memoiren Einblicke in ihr Leben und ihre Amtszeit geben. Gemeinsam mit ihrer langjährigen Büroleiterin Beate Baumann arbeite sie ihre Kindheit, aber auch ihre Kanzlerschaft auf, sagte die CDU-Politikerin bei einer Veranstaltung der Leipziger Buchmesse. «Das schafft Klarheit - Stück für Stück - und fordert aber auch Konzentration.» Nach dem Ende ihrer Kanzlerschaft gehe es ihr gut, sagte Merkel und betonte: «Ich bin zufrieden.»

Der Besuch der Altkanzlerin weckte im Vorfeld großes Interesse bei den Besucherinnen und Besuchern der Leipziger Buchmesse. Vor ausverkauftem Haus sprach Merkel mit dem Chefredakteur der Wochenzeitung «Die Zeit», Giovanni di Lorenzo, unter anderem über ihre ostdeutsche Wurzeln, ihre Kanzlerschaft, aber auch über ihr jetziges Leben. Auf dem Weg zur Bundeskanzlerin AD komme sie voran, sagte Merkel und lächelte dabei. «Ich kann noch nicht unerkannt durch die Straßen gehen.»

«Wir brauchen Parität - überall»

Nicht zufrieden ist Altkanzlerin allerdings mit ihrer Förderung von Frauen während ihrer Amtszeit nicht zufrieden. «Ich habe das Ziel, das ich gerne erreicht hätte, nicht erreicht», sagte sie. Die Zahl der Frauen in ihrer Partei zeige, dass Frauen in der Vergangenheit nicht ausreichend gefördert worden seien. Dass es beispielsweise in der Wirtschaft weniger Frauen als Männer in Führungspositionen gebe, sei dramatisch. «Wir brauchen Parität - überall», forderte Merkel. Das gelte auch für den Bundestag, «auf welchem Weg auch immer».

Mit Blick auf sich selbst fällt es Merkel auch heute noch schwer, sprachlich die weibliche Form zu verwenden, wie die Altkanzlerin berichtete. «In der DDR war ich Physiker. Ich war Diplom-Physiker, so stand es in meinem Diplom.» Inzwischen habe sie sich angewöhnt, von sich als Physikerin zu sprechen. Ansonsten gendere sie nicht, sagte sie. «Ich halte mich immer an den Duden.»

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