Nationaler Waldgipfel

Klöckner kündigt Klima-Prämien für Waldbesitzer an

Klöckner kündigt Klima-Prämien für Waldbesitzer an

Klöckner kündigt Klima-Prämien für Waldbesitzer an

dpa
Wörlitz
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Bundesagrarministerin Julia Klöckner ist zum Waldgipfel nach Oranienbaum-Wörlitz (Sachsen-Anhalt) gereist. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

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Die Wälder spielen in Deutschland eine zentrale Rolle beim Klimaschutz und sind in desolatem Zustand. Auf einem Nationalen Waldgipfel beraten hunderte Waldbesitzer über die Zukunft ihrer Wälder.

Drei Jahre Trockenheit haben den von Monokulturen dominierten Wäldern in Deutschland schwer zugesetzt.

Auf dem zweiten Nationalen Waldgipfel haben mehr als 500 Waldbesitzer, Wissenschaftler und Politiker am Mittwoch beraten, wie sie die Wälder für den Klimawandel wappnen und sie noch effektiver für den Klimaschutz einsetzen können. Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) kündigte auf der Online-Veranstaltung an, die bisherigen Hilfen für die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer zu verstetigen und auszubauen.

«Damit verdient sich niemand eine goldene Nase», sagte Klöckner. Die Hilfen würden die Waldbesitzer aber in die Lage versetzen, nicht aufgeben zu müssen. Klöckner streamte den Gipfel aus dem sachsen-anhaltischen Wörlitz. Sachsen-Anhalt gehörte in den vergangenen Jahren zu den trockensten Bundesländern. Zudem ist das Land besonders dicht bewaldet und damit von den Waldschäden besonders betroffen.

Klöckner besichtigte vor dem Gipfel mit Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) in Wörlitz einen kahles Waldstück. Haseloff sprach dabei von einer Katastrophe und einer nationalen Notlage. «Wir müssen uns angesichts des Klimawandels über den deutschen Wald Sorgen machen», sagte Haseloff. «Er braucht unseren verstärkten Schutz.»

Trockenheit, Schädlinge, Stürme

In den Jahren 2018 bis 2020 war es in Deutschland viel zu trocken gewesen. Das bedeutete für die Bäume, die vor allem an feuchtes, kühles Klima gewohnt sind, Stress. Schädlinge, allen voran der Borkenkäfer, befielen ganze Plantagen von durch die Dürre geschwächten Bäumen. Auch Stürme richteten in den Wäldern mehr Schäden an. Die Bundesregierung ging Ende vorigen Jahres von einer Fläche von 277.000 Hektar aus, die in Folge der Schäden wieder bewaldet werden muss - eine Fläche größer als das Saarland. Etwa jeder dritte Baum hat darüber hinaus Kahlstellen in der Krone.

Um den Wald künftig besser auf den Klimawandel einzustellen, sollen die kahlen Stellen vor allem mit Mischwäldern aus Bäumen, die besser mit Trockenheit und Hitze zurechtkommen, aufgeforstet werden. Auf dem ersten Waldgipfel vor zwei Jahren hatte Klöckner unter anderem dafür Hilfen von 1,5 Milliarden Euro für die Wälder angekündigt. Knapp ein Drittel davon sei bereits ausbezahlt worden, sagte die Ministerin.

Mehrstufige Förderung

Waldbesitzer, die besonders klimafeste Wälder anpflanzen oder erhalten, will die CDU-Politikerin künftig mit einem zusätzlichen Förderprogramm belohnen. Die Höhe der Förderung soll sich nach Art und Zustand des Waldes richten. In einer zweiten Stufe sollen Waldbesitzer zusätzlich gefördert werden, die die CO2-Speicherleistung ihrer Forste weiter ausbauen oder sicherstellen, dass ihr geerntetes Holz in langlebigen Holzprodukten verwendet wird.

Eine entsprechende Initiative will Klöckner bald dem Bundeskabinett vorlegen. «Der Wald ist unser bester Mitkämpfer gegen den Klimawandel», sagte die Ministerin. Der deutsche Wald nehme jährlich rund 62 Millionen Tonnen CO2 auf - das seien 7 Prozent der Emissionen Deutschlands.

Lob von Umweltschützern

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace lobte die Ankündigungen der Ministerin. «Hilfsgelder sind angesichts der großen Dürreschäden notwendig», sagte Greenpeace-Waldexperte Christoph Thies. «Ein großer Fortschritt für die deutsche Waldpolitik ist, dass Ministerin Klöckner heute als Ziel mehr Laubmischwälder ausgibt.» Die könnten allerdings nur entstehen, wenn das Schadholz der Natur überlassen wird, statt aus dem Wald transportiert zu werden. Umweltschützer fordern, die abgestorbenen Bäume dem Wald zu überlassen, vor allem private Waldbesitzer sind aber oft auf den Verkauf der Bäume angewiesen - und den Abtransport der vielen Bäume aus dem Wald.

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