Millionen-Projekt

Niebüll: Darum verzögert und verteuert sich der Bau der Südtondernhalle erneut

Niebüll: Darum verzögert und verteuert sich der Bau der Südtondernhalle erneut

Niebüll: Darum verteuert sich der Bau der Südtondernhalle

Anja Werner/shz.de
Niebüll/Nibøl
Zuletzt aktualisiert um:
Foto: Anja Werner

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Schon seit Jahren warten die Niebüller auf den Bau der neuen Südtondernhalle. An sich sollte die alte in diesen Wochen abgerissen werden. Doch es kommt zu weiteren Verzögerungen.

Es ist eines der größten Bauprojekte Niebülls: Der Neubau der Südtondernhalle. Seit 2016 wird geplant, ausgeschrieben, das Großprojekt auf neue Fördertöpfe zugeschnitten. Nun sollte es endlich los gehen.

Noch während der Sommerfreien sollte mit dem Abriss der alten, stark sanierungsbedürftigen Halle am Schwimmbad begonnen werden. Doch es kommt zu einer erneuten Verzögerung. Als Abrisstermin werden nun die Osterfreien 2023 genannt.

„Der Grund dafür ist, dass derzeit eine zuverlässige Kostenschätzung nicht möglich ist“, sagt der derzeit amtierende Bürgermeister Bernd Neumann, der den sich im Urlaub befindenden Thomas Uerschels vertritt. Diese Infos habe Neumann vom Amt Südtondern erhalten. Weltpolitische Themen wie der Krieg in der Ukraine würden auch für dieses Projekt die Kosten in die Höhe treiben. Zudem seien die Kosten für einige Gewerke deutlich gestiegen.

Die in jüngster Vergangenheit bereits stark gestiegenen Kosten für dieses Projekt werden also nochmals steigen. Mit einer Kalkulation von 3,5 Millionen Euro ging die Planung im Jahr 2016 an den Start. In diesem Frühjahr wurde diese Summe auf 9,6 Millionen Euro hoch korrigiert. Mit Blick auf die genannten Schwierigkeiten dürfte die Zehn-Millionen-Euro-Grenze überschritten werden.

Europa weite Ausschreibung

Um möglichst wenig Zeit zu verlieren, soll weiter an der Ausführungsplanung gearbeitet werden. Ziel der Verschiebung sei die Hoffnung auf eine finanziell besser abschätzbare Ausschreibung für Abriss und Neubau der Halle im kommenden Frühjahr.

Gebaut wird in jedem Fall nach den Plänen des Aachner Architektenbüros Neycken Janislawski. Eine Jury hatte dieses im Rahmen eines europaweit ausgeschriebenen hochbaulichen Realisierungswettbewerb zum Sieger erklärt. Die Niebüller Stadtpolitiker bestätigten dieses Beschluss.

Die Stadt und ihre Sporttreibenden brauchen also noch ein wenig Geduld, können sich dann aber auf eine optisch ansprechende, moderne Dreifeldhalle mit Tribüne für maximal 199 Personen freuen. Doch von einigen direkten Anliegern kommt heftige Kritik. Sie befürchten durch den Bau der Halle einen Wertverlust ihrer Häuser.

Anwohner-Kritik an Bauplänen

Es handelt sich dabei um Anlieger der Lornsenstraße. An einige Häuser dieser Straße wird der Neubau im Vergleich zum Standort der derzeitigen Halle tatsächlich deutlich näher ran rücken. Das liegt daran, dass sich die Längsrichtung der neuen Halle ändert, denn sie wird um 90 Grad in Richtung Lornsenstraße gedreht. Dadurch entsteht ein Freiraum zwischen Südtondern- und Schwimmhalle und damit eine Öffnung in Richtung Innenstadt.

Neubau wertet Umgebung auf

„Unsere Häuser bekommen dann deutlich mehr Schatten ab. Die Wohnqualität und der Wert unserer Immobilien wird deutlich abnehmen“, kritisierten mehrere Anwohner bei der Vorstellung des Projekts. Dem hielt Udo Schmäschke, Leiter des Bauamtes im Amt Südtondern, dass durch den Neubau die gesamte Umgebung aufgewertet werde, also auch der Wert der benachbarten Häuser. Diese würden allerdings in der Tat mehr Schatten abbekommen.

Die künftige Dreifeld-Halle soll alle Anforderungen des Sportbetriebs für Schulen und Vereine erfüllen. Der Neubau wird 47 Meter lang und 27 Meter breit sein. Auf der Freifläche zwischen Sport- und Schwimmhalle sollen unter anderem Outdoor-Fitness- und Spielgeräte aufgestellt werden.

Mehr lesen