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Bäderland hofft auf Öffnungsperspektive für Schwimmbäder

Bäderland hofft auf Öffnungsperspektive für Schwimmbäder

Bäderland hofft auf Öffnungsperspektive für Schwimmbäder

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Mit einem Hochdruckreiniger wird das Große Sprung- und Schwimmerbecken im Freibad Marienhöhe gereinigt. Foto: Christian Charisius/dpa/Archivbild

Wann wird es wieder möglich sein, in Schwimmbädern seine Bahnen zu ziehen? Noch gibt es keine Perspektive für die Hamburger Hallen- und Freibäder. Betreiber Bäderland gibt die Hoffnung nicht auf - und trifft schon mal Vorbereitungen.

Bäderland hofft auf eine Öffnungsperspektive für die Hamburger Schwimmbäder. Die Infektionsgefahr in Hallen- und Freibädern sei extrem gering, sagte der Sprecher der städtischen Betreibergesellschaft, Michael Dietel, der Deutschen Presse-Agentur. «Doch die Fakten aus der Branche werden nur wenig gehört.»

Nicht mehr lang ist es, bis eigentlich die Sommersaison starten würde. Abhängig von Bad und Wetter können Schwimmer normalerweise ab Mai oder Anfang Juni ihre Bahnen draußen ziehen. Doch viele Fragen, unter welchen Bedingungen der Betrieb möglich sein könnte, sind nach Angaben von Dietel noch offen.

Wichtig zu bedenken ist laut Dietel, dass die Schwimmbäder nicht sofort einsatzbereit sind. «Wir brauchen einen Vorlauf von drei bis vier Wochen, bei den Freibädern sogar noch länger.» Deshalb hätten erste Vorbereitungen bei den Außenbecken bereits begonnen. «Altes Wasser aus dem letzten Jahr raus, schrubben, neues Wasser rein, Rasen mähen und vieles mehr», berichtete Dietel.

Trotz steigender Infektionszahlen sehe die Branche die Ansteckungsgefahr als gering an, sagte Dietel. Die Hygienemaßnahmen und Vorschriften wie Zutritt-Limits und Wegeführung seien streng. «Es ist eine kontaktlose Sportart, das Wasser ist durchweg desinfiziert durch Chlorung», betonte Dietel. «Da werden auch Corona-Viren in Sekunden-Bruchteilen abgetötet.» Zudem seien die Lüftungsanlagen in den Hallenbädern sehr stark. «Die Gefahr ist geringer als im Supermarkt, in dem man Masken trägt.»

Eine große Sorge der Bäderland-Verantwortlichen: Was ist mit den vielen Kindern, die schwimmen lernen sollen? Wie will man das nachholen? «Das wird natürlich schwerer, je länger die Bäder keine Öffnungsperspektive haben», sagte Dietel. «Schwimmen lernt man nicht innerhalb von zwei Wochen, das muss man regelmäßig üben.» Wenn Schwimmbäder geschlossen sind, weichen die Menschen im Sommer laut Dietel an unbewachte Badestellen aus. Das könne schlimme Folgen haben.

Seit 2. November sind die Bäderland-Schwimmbäder in der Hansestadt wegen der Corona-Pandemie erneut geschlossen. «75 Prozent der Mitarbeiter sind komplett in Kurzarbeit», sagte Dietel. Betroffen seien etwa 400 Mitarbeiter der 530 Mitarbeiter der 27 Bäder. «Modernisierungs- und Bauprojekte werden aber fortgesetzt, etwa in der Alsterschwimmhalle.»

Als die Freibäder Anfang Juni vergangenen Jahres doch öffnen konnten, durfte Bäderland wegen der Besucher-Obergrenzen im Tagesschnitt lediglich 20 bis 30 Prozent der sonst üblichen Gäste begrüßen. Für das gesamte Jahr lag der Rückgang in Hallen- und Freibädern bei rund 60 Prozent. «2020 hatten wir ein acht Millionen Euro schlechteres Ergebnis als üblich», berichtete der Sprecher. Diese Summe müsse die Stadt nun zusätzlich ausgleichen.

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