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Bibliothek übergibt NS-Raubgut an Friedrich-Ebert-Stiftung

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dpa
Hamburg
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Die Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg hat am Mittwoch mehr als 100 Bücher, Briefe und Materialien zu Reichskanzler Otto von Bismarck an die Friedrich-Ebert-Stiftung übergeben. Die Sammlung der einstigen Bismarck-Bücherei Specht war zur Zeit des Nationalsozialismus als Raubgut in den Besitz der Bibliothek gelangt, wie diese mitteilte.

Zuvor war sie demnach an den SPD-eigenen Auer-Verlag verkauft worden, wo sie im Zuge von NS-Verfolgungsmaßnahmen gegen die Sozialdemokratie 1933 beschlagnahmt wurde. Wenige Jahre später wurde sie als «Geschenk» der Gestapo Hamburg in den Uni-Bibliotheksbestand eingearbeitet, wie es hieß. Das hatte die Uni-Arbeitsstelle Provenienzforschung ermittelt.

Bei der Sammlung handelt es sich um 118 Bücher rund um den früheren Reichskanzler von Bismarck (1815-1898), Kopien von Bismarck-Briefen, ein Liederheft und anderes. Da die parteinahe Friedrich-Ebert-Stiftung die Restitutionsansprüche der SPD bei NS-Raubgut wahrnimmt, wurde sie als rechtmäßige Eigentümerin festgelegt.

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