Schleswig-Holstein & Hamburg

Buchholz: Ostseetunnel wichtige europäische Verkehrsachse

Buchholz: Ostseetunnel wichtige europäische Verkehrsachse

Buchholz: Ostseetunnel wichtige europäische Verkehrsachse

dpa
Kiel
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Bernd Buchholz (FDP) spricht. Foto: Axel Heimken/dpa

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Mit einem Festakt soll Montag der erste Spatenstich für den Ostseetunnel auf deutscher Seite gefeiert werden. Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Buchholz ist vom Erfolg des Milliardenprojekts überzeugt. Es ist allerdings auch noch ein Fall für Juristen.

Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Bernd Buchholz ist vom Bedarf des geplanten Ostseetunnels zwischen Deutschland und Dänemark überzeugter denn je. Für die Europäische Kommission sei der Tunnel das zweitwichtigste Verkehrsprojekte Europas nach dem Brennerbasistunnel, sagte der FDP-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. «Hier wird die Möglichkeit geschaffen, wirtschaftlich und kulturell zusammen zu wachsen.» Dies beschränke sich nicht nur auf die Räume Kopenhagen, Malmö und Hamburg als Metropolregion. Der Tunnel verbinde Skandinavien besser mit Zentraleuropa.

Im November 2020 hatte das Bundesverwaltungsgericht Klagen gegen das Milliardenprojekt abgewiesen. «Wir können den Tunnel bauen, auch von deutscher Seite aus», sagte Buchholz. «Und da plumpst einem schon ein bisschen was vom Herzen.» Die Richter gaben den Planern aber auf, bei den erst später im Trassenbereich entdeckten Riffen nachzubessern. Für durch den Bau zerstörte Riffe sind Ausgleichsflächen geplant. Unter anderem der Naturschutzbund Nabu und das Aktionsbündnis gegen eine feste Fehmarnbeltquerung klagen erneut. Der Nabu wirft den Behörden vor, gesetzliche Vorgaben beim Ausgleich der 36 Hektar Riffflächen nicht erfüllt zu haben.

Der 18 Kilometer lange Straßen- und Eisenbahntunnel soll voraussichtlich von 2029 an Fehmarn mit der dänischen Insel Lolland verbinden.

Buchholz betonte, der Tunnel sei für Schleswig-Holstein «eine riesengroße Chance für zusätzliche Wirtschaftskraft». Die Planungen für den Hinterlandausbau kämen voran. Für den Ausbau der Bundesstraße auf Fehmarn gebe es bereits Baurecht. Der geplante Ersatz der Fehmarnsundbrücke zwischen Insel und Festland sei dagegen noch «ein etwas schwierigeres Kapitel». Für die Bahnstrecke an Land rechne er nicht mit großen Schwierigkeiten. «Es wollen eigentlich alle, dass eine zweigleisige Bahnstrecke voll elektrifiziert direkt an der Autobahn entsteht.» Das verlagere den Güterverkehr und ermögliche einen besseren Personenverkehr in den Norden.

Am Montag (10.15 Uhr) ist auf Fehmarn ein Festakt zum symbolischen ersten Spatenstich für den Bau des Ostseetunnels auf deutscher Seite geplant. Neben Buchholz und dem Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Enak Ferlemann, nimmt daran auch Dänemarks Verkehrsminister Benny Engelbrecht teil.

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