Schifffahrt

Bundesstelle ermittelt nach Frachter-Kollision

Bundesstelle ermittelt nach Frachter-Kollision

Bundesstelle ermittelt nach Frachter-Kollision

dpa
Helgoland/Langeoog
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Das Frachtschiff "Polesie" liegt im Hafen. Foto: Sina Schuldt/dpa

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Nach dem Zusammenstoß der beiden Frachter in der Nordsee nahe Helgoland hat die Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung (BSU) in Hamburg mit Ermittlungen zur Unfallursache begonnen. Es handele sich um einen «sehr schweren Seeunfall» mit mindestens einem Todesopfer, sagte der Leiter der BSU, Ulf Kaspera, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Die Untersuchung werde zusammen mit den beiden Flaggenstaaten der Frachter - Bahamas und Großbritannien - geführt, wobei die zuständige Seeunfalluntersuchungsbehörde in Großbritannien, die Marine Accident Investigation Branch, die Leitung übernehme.

«Da finden in Kürze Abstimmungen statt, wer macht was», sagte Kaspera. Mit Untersuchungen habe man aber schon begonnen. Unter anderem seien etwa erste Verkehrsdaten gesichert worden. Zügig sollen auch die Besatzungsmitglieder der Frachter befragt werden - etwa die Crew der inzwischen in Cuxhaven liegenden «Polesie». Der andere, kleinere Frachter, die «Verity», war nach dem Unfall gesunken. Vier Seeleute werden noch vermisst.

Auch die Verkehrssituation soll analysiert werden. Der Unfall ereignete sich an einer Stelle, an der sich zwei Schifffahrtsrouten kreuzen. «Wir gucken natürlich nach, welche Vorfahrtsregeln gelten da, haben sich die Schiffe gegebenenfalls anders abgesprochen», sagte Kaspera. Noch könnten dazu keine Angaben gemacht werden.

Der Zusammenstoß der Frachter ereignete sich in einem der meistbefahrenen Seegebiete weltweit. Vor der deutschen Küste verlaufen zwei international wichtige Schifffahrtsrouten. Dabei handelt es sich um das Verkehrstrennungsgebiet (VTG) Terschelling-German Bight (Deutsche Bucht) vor den Ostfriesischen Inseln sowie das weiter nördlich liegende Verkehrstrennungsgebiet German Bight Western Approach (Deutsche Bucht West-Ansteuerung). Querend zu diesen beiden Verkehrstrennungsgebieten verläuft der Schiffsverkehr zu den deutschen Flussrevieren Ems, Jade/Weser und Elbe sowie auch zu den Offshore-Windparks in der deutschen Nordsee.

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