Gesundheit

Corona: Krankenhäuser und Bereitschaftsdienste ausgelastet

Corona: Krankenhäuser und Bereitschaftsdienste ausgelastet

Corona: Krankenhäuser und Bereitschaftsdienste ausgelastet

dpa
Kiel/Hamburg (dpa/lno) -
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Ein leeres Bett steht in der Intensivstation einer Klinik. Foto: Jonas Güttler/dpa/Archivbild

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Die Corona-Zahlen setzen viele Krankenhäusern in Schleswig-Holstein und Hamburg zu. Zum Teil gibt es schon Besuchsverbote. Stärker gefragt sind auch wieder Bereitschafts-Hotlines.

Die vielen Corona-Infektionen sowie andere Erkrankungen von Patienten und Mitarbeitern machen den Kliniken im Norden zu schaffen. Wieder stärker gefragte Bereitschafts-Hotlines und Besuchsverbote in Krankenhäusern gehören zu den Folgen der angespannten Versorgungssituation. In den Westküstenkliniken in Heide und Brunsbüttel zum Beispiel seien die Zahlen der mit Corona infizierten Patientinnen und Patienten so stark gestiegen, dass Besuche nur noch in Ausnahmesituationen möglich seien, teilten die Kliniken mit. Demnach gelten die Ausnahmeregelungen für das Geburtszentrum, die Kinderklinik, die Begleitung Sterbender und in besonderen ethischen Ausnahmesituationen, wie Sprecherin Vivien Koschollek sagte.

Nicht alle Kliniken im Norden reagieren auf diese Weise. So plant das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein laut Pressesprecherin Angelika Kappen-Osman, derzeit kein Besuchsverbot. «Wir sind offen für Besucher. Zumindest unter den gegebenen Bedingungen der 111-Regel», sagte sie. Die Regelung besagt, dass jeweils ein Besucher pro Patient an einem Tag für eine Stunde in das jeweilige Krankenhaus kommen darf.

Die Lage in den Kliniken sei derzeit generell angespannt, sagte der Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Schleswig-Holstein, Patrick Reimund. Doch nicht nur die hohe Zahl der an Covid-19 erkrankten Patienten sei besorgniserregend, sondern: «Aufgrund von Corona und anderen Erkrankungen ist der krankheitsbedingte Ausfall des Krankenhauspersonals zur Zeit außergewöhnlich hoch».

In Hamburg spitzt sich die Lage ebenfalls zu: «Es ist überall eng. Wenn die Nachversorgung durch fehlendes Personal nicht gesichert ist, dann staut es sich eben auf den Stationen», sagte die Geschäftsführerin der Hamburger Krankenhausgesellschaft, Claudia Brase.

Mit der Zunahme der Corona-Infektionen seien auch bei der Hotline des ärztlichen Bereitschaftsdienstes die Anrufzahlen wieder gestiegen, sagte der Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg, Jochen Kriens. Eine Auslastung wie zu Beginn der Pandemie sei allerdings noch lange nicht erreicht. «Zu Corona-Hochzeiten waren die Anruf- und Einsatzzahlen um ein Vielfaches höher», sagte Kriens. In Schleswig-Holstein gebe es zwar wieder ein Anstieg der Anrufe, sagte der Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung, Nikolaus Schmidt. «Länger als 30 Minuten muss allerdings niemand warten.»

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