Soziales

Diakonie sieht Schuldnerberatung am Limit

Diakonie sieht Schuldnerberatung am Limit

Diakonie sieht Schuldnerberatung am Limit

dpa
Rendsburg (dpa/lno) -
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Die Schuldnerberatungsstellen in Schleswig-Holstein stoßen nach Einschätzung der Diakonie zunehmend an ihre Belastungsgrenze. Es drohe die Gefahr, dass Einrichtungen ihre Angebote einschränken müssen, hieß es am Montag in einer Mitteilung des Diakonischen Werks. Grund sei eine unzureichende finanzielle Ausstattung bei gleichzeitig steigenden Betriebs- und Personalkosten. Angesichts der hohen Inflation hätten in den vergangenen Monaten immer mehr Menschen die Angebote in Anspruch genommen.

Die Kommunen müssten ausreichend Geld bereitstellen, damit alle Ratsuchenden angemessen beraten werden können, forderte die Diakonie. Oft reichten Gehalt, Bürgergeld oder Rente nicht mehr aus, um über die Runden zu kommen. Zu Buche schlagen demnach vor allem die massiv gestiegenen Kosten für Lebensmittel, Energie und Mieten.

Mitarbeitende berichten den Angaben zufolge, dass sie oft nur noch akute Fälle bearbeiten können und notwendige langfristige Begleitung kaum mehr möglich sei. Verstärkt werde dieser Trend durch hohe Krankenstände und Fachkräftemangel. Gleichzeitig gerieten die Beratungsstellen finanziell unter Druck. Vor allem die gestiegenen Energie- und anderen Betriebskosten belasteten die Budgets. Viele Kommunen hätten ihre Zuschüsse seit Jahren nicht erhöht. Die Schuldnerberatungsstellen könnten deshalb nicht mehr ausschließen, dass trotz der hohen Nachfrage Öffnungszeiten und Angebote eingeschränkt oder Beratungsstellen sogar geschlossen werden müssen.

Die Diakonie appellierte an die Landesregierung, endlich das im September vergangenen Jahres angekündigte 8-Punkte-Entlastungspaket umzusetzen. Dieses sieht unter anderem vor, mit zusätzlichen Landesmitteln die Angebote der Schuldnerberatung sicherzustellen und auszubauen. Die Verordnung dazu lasse bisher auf sich warten. Im Land gibt es 36 anerkannte und öffentlich geförderte Schuldnerberatungsstellen, davon 18 unter dem Dach der Diakonie.

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