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Dreimal mehr Sturmfluten als üblich in Saison 2021/2022

Dreimal mehr Sturmfluten als üblich in Saison 2021/2022

Dreimal mehr Sturmfluten als üblich in Saison 2021/2022

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Im Winterhalbjahr 2021/2022 hat das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie 16 Sturmfluten an der deutschen Nordseeküste und damit dreimal so viele wie im langjährigen Mittel gezählt. Sie seien gehäuft in Ketten aufgetreten, bei denen eine Flut innerhalb von 48 Stunden auf die vorhergehende folgte, teilte das Bundesamt am Dienstag mit. Zwischen dem 30. Januar und dem 7. Februar sei der Wasserstand sechsmal über die Sturmflutmarke gestiegen, zwischen dem 17. und 22. Februar sogar siebenmal. Das war den Angaben zufolge die längste Sturmflutkette seit 1990.

In der Nacht zum 19. Februar führten starke Sturmböen zu einer sehr schweren Sturmflut, wie sie im langjährigen Mittel nur einmal in fünf Jahren auftrete. Am Pegel St. Pauli habe der Wasserstand 3,75 Meter über dem mittleren Hochwasser erreicht. Zum Vergleich: Der bislang höchste Wasserstand wurde laut BSH am 3. Januar 1976 mit 4,65 Meter über dem mittleren Hochwasser gemessen. Im weiteren Elbegebiet und in Nordfriesland wurde die Sturmflut als schwer eingestuft, in Ostfriesland und im Wesergebiet galt der Wasserstand noch als Sturmflut.

An der Nordseeküste spricht man von einer Sturmflut, wenn das Hochwasser mindestens 1,5 Meter höher als normal aufläuft. Von einer schweren oder sehr schweren Sturmflut wird erst ab Werten von 2,5 beziehungsweise 3,5 Meter gesprochen.

Das Orkantief «Zeynep» hatte am 19. Februar bei seinem Weg über Hamburg und Schleswig-Holstein viele Schäden verursacht, aber keine Menschenleben gefordert. Vor Sturmfluten warnt das Bundesamt über Telefon, Rundfunk und Internet sowie über die Warn-Apps Nina und Katwarn.

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