Schleswig-Holstein & Hamburg

Eingeschränkter Zugverkehr: Donnerstag wird weiter gestreikt

Eingeschränkter Zugverkehr: Donnerstag wird weiter gestreikt

Eingeschränkter Zugverkehr: Donnerstag wird weiter gestreikt

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Fahrgäste warten auf einen Zug. Foto: Julian Stratenschulte/dpa

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Der Streik der Lokführer sorgt im Norden für ausfallende Züge und Verspätungen - und es wird weitergehen. Die Gewerkschaft GDL zeigt sich zufrieden. Die Bahn bemüht sich, einen Ersatzverkehr aufrechtzuerhalten.

Zugausfälle und Verspätungen: Nach starken Einschränkungen am Mittwoch wegen des bundesweiten Streiks der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) müssen sich Reisende im Norden auch am Donnerstag auf ähnliche Auswirkungen einstellen. «Es wird genauso weitergehen», sagte ein GDL-Sprecher des Bezirks Nord. Am Mittwoch sei bereits ein großer Teil der Fern- und Regionalzüge der Deutschen Bahn ausgefallen. Auch die S-Bahn in Hamburg sei betroffen gewesen. Noch bis in die Nacht zum Freitag streiken die Lokführer.

Bereits am Mittwochmorgen gab es in Hamburg und Schleswig-Holstein Probleme. «Der Zugverkehr ist massiv beeinträchtigt», berichtete eine Sprecherin der Deutschen Bahn. Der Ersatzfahrplan sei stabil angelaufen. «Wir versuchen, ein Mindestangebot aufrechtzuerhalten und bestimmte Strecken zu fahren.» Da auch Stellwerke bestreikt werden, könne es im Ersatzfahrplan ebenfalls zu Ausfällen kommen.

Das Sylt-Shuttle ist laut der Deutschen Bahn nicht von Streikmaßnahmen betroffen, hier wird nach dem Regelfahrplan gefahren. Zwischen Westerland (Sylt) und Niebüll wird überwiegend ein Zweistundentakt mit einer Verdichtung zu den Hauptverkehrszeiten angeboten. «Uns ist bewusst, dass das gerade in Ferienzeiten eine wichtige Strecke ist und wir bemühen uns, den Ersatzverkehr aufrechtzuerhalten», sagte die Bahnsprecherin. Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Bernd Buchholz (FDP) hatte am Dienstag an die Gewerkschaft appelliert, die Sylt-Strecke von dem Streik auszunehmen. In Hamburg mussten sich auch Fahrgäste der S-Bahn auf Einschränkungen einstellen. Die Linien S31, S2 und S11 fallen während des Streiks aus. Auf den Linien S1, S21 und S3 wird ein 20-Minuten-Takt eingerichtet. Die GDL zeigte sich zufrieden. «Die Streikbeteiligung ist sehr hoch», sagte ein Sprecher des Bezirks Nord. Zahlreiche Kollegen aus allen Bereichen, etwa Fahrdienstleiter, würden sich ebenfalls beteiligen. Es seien bereits etliche Verbindungen ausgefallen, besonders rund um Kiel soll es laut GDL Nord zu starken Einschränkungen kommen. Am Dienstag hatte die GDL angekündigt, den Fern- und Regionalverkehr ab Mittwoch (2.00 Uhr) für 48 Stunden bundesweit zu bestreiken. Schon seit Dienstagabend bestreikt die Gewerkschaft den Güterverkehr. Nicht bestreikt werden Konkurrenten der Deutschen Bahn. Allerdings sind auch bei ihnen Einschränkungen in Folge der Streiks möglich. Die GDL-Mitglieder streiken offiziell für höhere Gehälter und bessere Arbeitsbedingungen. Unter anderem verlangen sie eine Corona-Prämie von 600 Euro und 3,2 Prozent mehr Geld in zwei Stufen. Die Bahn will die Erhöhung nach den Corona-Verlusten über eine längere Zeit strecken. Dahinter schwelt ein Streit zwischen GDL und der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG darum, wer letztlich die Tarifverträge mit dem Unternehmen maßgeblich aushandelt.

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