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Eisvögel fühlen sich an Gewässern wohl: «Gutes Zeichen»
Eisvögel fühlen sich an Gewässern wohl: «Gutes Zeichen»
Eisvögel fühlen sich an Gewässern wohl: «Gutes Zeichen»
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Nicht viele Menschen können von sich behaupten, schon einmal einen Eisvogel gesehen zu haben. Doch auch in Hamburg sind - mit gutem Auge und ein bisschen Glück - die schillernden Fischjäger zu beobachten. Und das ist ein gutes Zeichen, sagen...
Wer in Hamburg schon einmal einen kleinen, blau-orangefarben schimmernden Vogel knapp über einem Gewässer fliegen sehen hat, hat sehr wahrscheinlich einen Eisvogel beobachtet. Diese auffälligen Fischjäger sind auch an Gewässern der Stadt heimisch, wie ein Sprecher der Umweltbehörde Hamburg der Deutschen Presse-Agentur sagte. «Der Vogel ist recht flächenhaft verbreitet. Wichtige Brutvorkommen findet man entlang der Alster und den Nebenflüssen sowie an der Bille. Auch entlang der des Goldbek- und des Eilbekkanals und auch in den Vier- und Marschlanden ist er zu finden.»
Der Loki-Schmidt-Stiftung zufolge ist das Vorkommen des Eisvogels in Hamburg auf jeden Fall ein gutes Zeichen. «Er benötigt eine gute Wasserqualität beziehungsweise ein ausreichendes Nahrungsangebot sowie spezielle Brutmöglichkeiten», sagte eine Sprecherin der Stiftung. Dazu gehörten naturbelassene Uferzonen mit Abbruchkanten oder Steilwänden oder speziell für den Vogel angelegte Steilwände. «All das scheint er in Hamburg vorzufinden.»
Der Umweltbehörde sind drei künstliche Eisvogelwände bekannt, bei denen es nachweislich eine Ansiedlung gegeben hat. «In diesem Jahr war es an der Bille nach fünf oder sechs Jahren endlich so weit», sagte ein Behördensprecher dazu. Außerdem gebe es noch eine Ansiedlung auf dem Ohlsdorfer Friedhof am Prökelmoorteich und am Kiebitzbrack in den Vier- und Marschlanden.
Der Bestand ist wohl auch deshalb in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen, weshalb der Eisvogel in der Roten Liste nicht mehr aufgeführt wird. Informationen der Umweltbehörde aus dem Jahr 2018 zufolge hat sich die Zahl der Brutreviere zwischen 1980 und 2017 enorm erhöht - von 10 auf 80. Und die Tendenz sei weiter steigend, sagte ein Sprecher der Loki-Schmidt-Stiftung dazu. «Das ist schon eher die Ausnahme im Artenschutz und daher wirklich erfreulich.»
Wie viele Brutpaare auch Nachwuchs großziehen können, ist der Umweltbehörde zufolge abhängig von der Winterwitterung. Bei zugefrorenen Gewässern finden sie keine Nahrung. «Je härter der Winter, desto weniger überleben.» Der Eisvogel ist auch das Patentier des Bezirks Bergedorf im Osten Hamburgs.