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Erneut Eindringlinge auf Hafenterminal: Festnahmen

Erneut Eindringlinge auf Hafenterminal: Festnahmen

Erneut Eindringlinge auf Hafenterminal: Festnahmen

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Ein Mann trägt Handschellen. Foto: Stefan Sauer/dpa/Illustration

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Immer wieder schleichen sich nachts Eindringlinge auf ein Hamburger Hafenterminal. Polizei und Zoll sind alarmiert. Die Chancen, unter Tausenden von Containern wertvolles Schmuggelgut wie Drogen zu finden, sind allerdings gering - selbst für die...

Auf dem Hamburger Containerterminal Altenwerder hat die Polizei in der Nacht zum Dienstag erneut Eindringlinge festgenommen. Es handele sich um vier Männer mit niederländischer Staatsbürgerschaft, sagte ein Polizeisprecher. Seit der Nacht 10./11. Juni seien inzwischen rund 35 unbefugte Personen auf dem Hafengelände gefasst worden, hieß es. Ein Sprecher des Zollfahndungsamts Hamburg sagte: «Die Vermutung ist, dass die Personen auf dem Gelände nach einem bestimmten Container suchen.» In der Stahlbox dürfte eine Drogenlieferung verborgen sein.

Auf dem weitgehend automatisierten Terminal werden nach Angaben der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) jährlich mehrere Millionen Container umgeschlagen. Vier Frachter finden an der Kaimauer des Elbarms Köhlbrand Platz. Mehrere Tausend Lastwagen fahren täglich auf das rund einen Quadratkilometer große Gelände. Der Zoll kann nicht alle Container kontrollieren. «Das ist faktisch nicht möglich», sagte der Sprecher des Zollfahndungsamts. Die Kapazität der Containerprüfanlage im Hafen sei begrenzt. Eine händische Durchsuchung mache wenig Sinn, weil raffinierte Verstecke dabei kaum entdeckt werden könnten.

Mitte Mai hatte das Landgericht Berlin zwei Männer verurteilt, die am Schmuggel von Kokain in Metallplatten über den Hamburger Hafen beteiligt waren. Die Verstecke waren so präpariert, dass sie durch übliche Röntgenverfahren nicht entdeckt werden konnten. Im vergangenen September hatte das Landgericht Hamburg eine siebenköpfige Bande für lange Zeit ins Gefängnis geschickt, die insgesamt mehr als drei Tonnen Kokain in Containern mit Lastwagen aus dem Hamburger Hafen geholt hatte. Einer der Täter war ein früherer Hafenlogistiker.

Eindringlinge ohne Lastwagen könnten allenfalls eine Tasche mit Drogen über den Zaun des Terminals schaffen, sagte der Sprecher des Zollfahndungsamt. Warum die Täter es seit mehr als zwei Wochen immer wieder versuchten, auf das Gelände einzudringen, konnte der Sprecher nicht sagen. Der «Verschleiß menschlichen Materials» sei den Hintermännern offenbar egal. Das Zollfahndungsamt und das Landeskriminalamt Hamburg kooperieren im Rahmen der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Rauschgift.

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Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
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