Arbeitsmarkt

Etwas weniger Arbeitslose im Norden im Juni

Etwas weniger Arbeitslose im Norden im Juni

Etwas weniger Arbeitslose im Norden im Juni

dpa
Kiel (dpa/lno) -
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"Agentur für Arbeit" hängt über dem Eingang der Bundesagentur. Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

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Saisonal typisch geht die Arbeitslosigkeit im Norden im Juni leicht zurück. Im Vorjahresvergleich stieg die Zahl der Menschen ohne Job aber deutlich. Das hat nicht nur konjunkturelle Gründe.

Saisonal typisch sind im Juni in Schleswig-Holstein wieder etwas weniger Menschen arbeitslos gemeldet gewesen. Die Zahl betrug zum Stichtag 85.300, wie die Regionaldirektion Nord der Arbeitsagentur am Freitag mitteilte. Das waren 420 oder 0,5 Prozent weniger als im Mai. Im Vorjahresvergleich stieg die Zahl der Arbeitslosen allerdings deutlich um 8,4 Prozent oder 6600.

«Arbeitslosigkeit in Schleswig-Holstein wäre niedriger ohne die Geflüchteten, allerdings gibt es auch eine leichte konjunkturelle Eintrübung, die sich auf die Arbeitsmarktdaten auswirkt», sagte der Chef der Regionaldirektion Nord, Markus Biercher. Als Stichworte nannte er die Verunsicherung durch Inflation, die Entwicklung der Energiepreise, weitere Kriegsfolgen und eine schwächere Binnennachfrage. Seit Juni 2022 werden arbeitslose Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine von der Statistik erfasst. Ihre Zahl betrug im Juni 6200.

Die Arbeitslosenquote lag im Juni bei 5,3 Prozent und damit 0,1 Prozentpunkte unter dem Mai-Wert, aber 0,3 Punkte über dem Wert des Vorjahres. Die niedrigste Quote bei den Kreisen hatte Stormarn mit 3,7 Prozent, die höchste Steinburg mit 5,7 Prozent. Bei den kreisfreien Städten schwankt die Quote zwischen 7,4 Prozent in Kiel und 8,3 Prozent in Neumünster. Die Arbeitslosenstatistik bezieht sich laut Arbeitsagentur auf Daten, die bis zum 11. Mai erhoben wurden.

Im Norden gab es - mit Stand April - im Vorjahresvergleich 6400 mehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Zusätzliche Arbeitsplätze gibt es laut Arbeitsagentur insbesondere bei freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen sowie in den Bereichen öffentliche Verwaltung/Sozialversicherungen, Gesundheits- und Sozialwesen sowie der Metall- und Elektroindustrie.

Arbeitsminister Claus Ruhe Maden (CDU) betonte: «Die traditionelle Halbjahresbilanz auf dem Arbeitsmarkt und die Entwicklung der letzten Jahre sind angesichts der Herausforderungen des Zuzugs Geflüchteter und des demografiebedingten Fach- und Arbeitskräftemangels zufriedenstellend».

Madsen warb für das Landesprogramm für Arbeit. «Mit rund 4 Millionen Euro möchten wir Projekte fördern, die Arbeitslosen und Langzeitarbeitslosen eine Beschäftigung insbesondere in den Bereichen Hotel und Gastronomie, Groß- und Einzelhandel, Baugewerbe, Handwerk, Logistik, Gesundheits- und Krankenpflege und Altenpflege ermöglichen.» Diesen Branchen fehlten derzeit besonders viele Mitarbeiter.

Im Juni waren im Norden nach Angaben der Arbeitsagentur aber auch 9418 Ausbildungsplätze nicht vergeben. Das waren 229 mehr als ein Jahr zuvor. Demnach suchen noch 4904 Bewerberinnen und Bewerber eine Lehrstelle. Das sind 159 mehr als im Juni 2022.

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