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Deutsche Stichprobenkontrollen ab Montag an den Grenzen

Deutsche Stichprobenkontrollen ab Montag an den Grenzen

Deutsche Stichprobenkontrollen ab Montag an den Grenzen

Pattburg/Padborg
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Schon zur Fußball-Europameisterschaft kontrollierte die Bundespolizei die Grenzen nach Deutschland. Foto: Karin Riggelsen

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An den Grenzen zu Deutschland wird ab Montag kontrolliert, wer einreist. Die dänische Polizei weist darauf hin, dass es sich um Stichprobenkontrollen an wechselnden Grenzübergängen handelt und warnt vor temporären Staus, besonders auf der Autobahn bei Fröslee.

Die Polizei für Südjütland und Nordschleswig erinnert in einer Pressemitteilung an die am Montag, 16. September, beginnenden Grenzkontrollen nach Deutschland. Die Beamtinnen und Beamten raten, mehr Zeit einzuplanen, sofern es über die Grenze gehen soll. 

Stichprobenkontrollen an wechselnden Grenzübergängen

Die Polizei betont, dass es sich um Stichprobenkontrollen handelt, die an wechselnden Grenzübergangen stattfinden werden. Finden Kontrollen statt, kann es zu Staus kommen an den betreffenden Übergängen kommen. 

Laut Bundespolizei sollen die Kontrollen flexibel und je nach den aktuellen Sicherheitserfordernissen vorgenommen werden. Der Umfang, die Dauer und die konkreten Orte, an denen Kontrollen stattfinden, hängen hiervon ab. Es erfolgen demnach keine flächendeckenden, um grenzüberschreitende Kriminalität zu bekämpfen und irreguläre Migration zu begrenzen.

Zusätzliche Bauarbeiten auf der E45

Insbesondere am Grenzübergang Fröslee (Frøslev) auf der E45 gibt es zudem Bauarbeiten bis November, weshalb dort nur eine Spur befahrbar ist. 

Anweisungen folgen und Pass parat haben

„Plane am besten mehr Zeit für deine Fahrt ein und suche einen anderen Grenzübergang nach Deutschland“, rät die dänische Polizei. Wer in eine Kontrolle gerät, solle den Schildern und Anweisungen folgen und seinen Reisepass parat haben, damit die Kontrolle zügig verläuft.  

Pendlerinnen und Pendler betroffen

Die Kontrollen werden sich auf die Pendlerinnen und Pendler auswirken. 12.727 pendelten im Jahr 2022 täglich von Deutschland nach Dänemark, während 546 in die entgegengesetzte Richtung fuhren, teilte die Region Sønderjylland-Schleswig laut mit.

„Der Reise- und Pendlerverkehr sowie Wirtschaft und Handel sollen so wenig wie möglich beeinträchtigt werden. Die Bundespolizei stimmt sich hierzu eng mit ihren Partnerbehörden der Nachbarstaaten ebenso wie der Bundesländer ab. Zeitweise Beeinträchtigungen des grenzüberschreitenden Verkehrs können aber nicht ausgeschlossen werden“, heißt es. 

Kontrollen auf beiden Seiten der Grenze

Deutschland hat bereits Kontrollen an seinen Grenzen zu Österreich, der Schweiz, der Tschechischen Republik und Polen durchgeführt. Nun kommen Frankreich, Luxemburg, die Niederlande, Belgien und Dänemark hinzu. Die deutschen Grenzkontrollen werden für die kommenden sechs Monate bestehen.

Ab Montagmorgen werden so auf beiden Seiten der Grenze Stichprobenkontrollen durchgeführt. Seit 2016 führt auch Dänemark Kontrollen an der Grenze durch, obwohl dies gegen den Grundsatz der offenen Grenzen verstößt.

Vorübergehende Grenzkontrollen können für bis zu sechs Monate eingeführt werden, wenn eine ernsthafte Gefahr für die öffentliche Ordnung oder die innere Sicherheit besteht. Nach Angaben der dänischen Regierung war dies jedes Mal der Fall, wenn Dänemark die Maßnahme verlängert hat. Die letzte Verlängerung erfolgte im April dieses Jahres. Der damalige Justizminister Peter Hummelgaard (S) verwies auf „die aktuelle Bedrohungslage“.

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Walter Turnowsky ist unser Korrespondent in Kopenhagen
Walter Turnowsky Korrespondent in Kopenhagen
„Die Zeit der offenen Grenzen ist endgültig vorbei“