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Europawahl: CDU Wahlsieger im Norden - Grüne abgestürzt

Europawahl: CDU Wahlsieger im Norden - Grüne abgestürzt

Europawahl: CDU Wahlsieger im Norden - Grüne abgestürzt

dpa
Kiel (dpa/lno) -
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Das Logo der CDU. Foto: Michael Kappeler/dpa/Symbolbild

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Im Gegensatz zur vergangenen Europawahl sind die Grünen voraussichtlich nur drittstärkste Kraft in Schleswig-Holstein. Für die Christdemokraten ist es auch im Norden ein «richtig gutes Ergebnis».

Triumph für die CDU im Flächenland Schleswig-Holstein: Mit 30,2 Prozent der Stimmen wurde die Partei von Ministerpräsident Daniel Günther bei der Europawahl im Norden stärkste Kraft. Die Grünen wurden nach dem vorläufigen Landesergebnis auf den dritten Platz verwiesen.

Die Grünen verloren im Vergleich zur Wahl vor fünf Jahren 13,7 Punkte und kamen auf 15,4 Prozent. 2019 waren sie mit 29,1 Prozent erstmals die stärkste Kraft im nördlichsten Bundesland geworden. Die AfD im Norden konnte jedoch am deutlichsten zulegen und ihr Ergebnis um 4,7 Punkte auf 12,2 Prozent verbessern - sie ist damit viertstärkste Kraft im Norden.

Die SPD holte im Norden 16,7 Prozent (2019: 17,1), die FDP 6,3 (5,9) und die Linke 2,3 (3,7). BSW erhielt aus dem Stand 4,1 Prozent. Für die Sozialdemokraten war es das historisch schlechteste Ergebnis bei einer Europawahl in Schleswig-Holstein. In der Landeshauptstadt Kiel gewannen die Grünen mit 24,4 Prozent vor der CDU, die 19,5 Prozent der Stimmen erhielt. Die den Oberbürgermeister der Stadt stellende SPD kam mit 17 Prozent nur auf Platz drei.

Die Wahlbeteiligung war diesmal mit 64,4 Prozent deutlich höher als vor fünf Jahren, als 59,8 Prozent der Berechtigten ihre Stimme abgegeben hatten. In Eckernförde, dem Wohnort von Ministerpräsident Günther, fielen die Grünen vom ersten Platz auf den dritten und erhielten 16,4 Prozent der Stimmen. Die CDU wurde dort mit 27,9 stärkste Kraft.

Auch bundesweit sahen die ersten Hochrechnungen die Christdemokraten mit 30,2 bis 30,3 Prozent auf dem ersten Platz bei der Europawahl. Dies ist laut Ministerpräsident Günther ein «richtig gutes Ergebnis». Damit habe die CDU genauso viel Stimmen bekommen, wie alle Ampel-Parteien zusammen geholt hätten. Das Ergebnis zeige, dass es einen massiven Vertrauensverlust in die amtierende Bundesregierung gebe.

Es sei auffällig, dass Friedrich Merz und die Union auf Bundesebene keinen Wahlkampf mit europäischen Inhalten geführt hätten, sondern mit nationalen, kommentierte Schleswig-Holsteins SPD-Landtagsfraktionsvorsitzende Serpil Midyatli hingegen das Ergebnis. Der Wahlkampf sei ein Vorspiel auf die kommende Bundestagswahl und populistisch und hart im Ton geführt worden. Zudem sei ersichtlich, dass der Streit in der Ampelkoalition nicht zielführend für das Abschneiden der SPD gewesen sei.

Der schleswig-holsteinische Spitzenkandidat der Grünen, Rasmus Andresen, sagte, wenn sich die Zahlen bestätigten, drohten große Rückschritte in der Klimapolitik. «Gerade in diesen herausfordernden Zeiten wird der Zwist in der Ampel von vielen Menschen als unproduktiv empfunden - und es wird zu häufig übersehen, wo es vorangeht, die vielen guten Entscheidungen dringen nicht durch», betonte auch die Landesvorsitzende der Grünen, Anke Erdmann. Dies alles erkläre, warum die Grünen Verluste einstecken mussten.

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