Kriminalität

Fahrkartenautomaten-Sprengungen: Schaden in Millionenhöhe

Fahrkartenautomaten-Sprengungen: Schaden in Millionenhöhe

Fahrkartenautomaten-Sprengungen: Schaden in Millionenhöhe

dpa
Kiel (dpa/lno) -
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Niclas Dürbrook sieht die Banken bei der Verhinderung von Geldautomatensprengungen in der Pflicht. (Archivbild) Foto: Marcus Brandt/dpa

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Sprengungen von Fahrkarten- und Geldautomaten sorgen im Norden für Millionenschäden. Was kann getan werden, um solche Taten zu stoppen?

Die Sprengung von Fahrkartenautomaten in Schleswig-Holstein hat in den vergangenen Jahren zu einem Schaden in Millionenhöhe geführt. Wie aus einer Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage der SPD-Fraktion hervorgeht, wurden in den Jahren 2019 bis einschließlich 2024 bisher 86 Automaten zerstört. Dabei lag die Gesamtschadenshöhe inklusive des gestohlenen Geldes bei über 1,6 Millionen Euro.

«Die Sprengung von Fahrkartenautomaten ist in Schleswig-Holstein ein flächendeckendes Problem», sagte der innenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Niclas Dürbrook. Die Gefährdung von Unbeteiligten sei dabei zwar geringer als bei Geldautomatensprengungen. Allerdings sei der Sachschaden immens, wohingegen die Beutesumme vergleichsweise niedrig sei.

Der Blick auf die Zahlen lässt Dürbrook jedoch hoffen, dass die Sprengungen von Fahrkartenautomaten weniger werden - das könne auch an Angeboten wie dem 49-Euro-Ticket liegen, das fast ausschließlich digital gebucht werde. Der SPD-Politiker betonte, die Verkehrsunternehmen und die Landesregierung seien gefordert, Sprengungen möglichst unattraktiv zu machen.

Banken bei Geldautomatensprengungen in der Pflicht

Bei Geldautomatensprengungen lag die Gesamtschadenshöhe nach der Antwort der Landesregierung in den Jahren 2019 bis einschließlich 2024 bei knapp 1,7 Millionen Euro. Dabei lag die Aufklärungsquote der Straftaten bei durchschnittlich 41,17 Prozent. 

Nach Angaben der Landesregierung dürften für die meisten Taten in Schleswig-Holstein nach bisherigen Erkenntnissen Täter aus den Niederlanden verantwortlich seien.
In Einzelfällen würden die Sprengungen auch von weniger professionellen und vor Ort lebenden Nachahmungstätern durchgeführt.

«In Deutschland gibt es nach wie vor zu viele schlecht gesicherte Geldautomaten», erklärte der SPD-Politiker Dürbrook. In einigen Nachbarländern seien etwa Farbpatronen in den Automaten flächendeckend verbaut. Auch Vernebelungssysteme oder die automatische Verklebung von Scheinen kämen noch selten zum Einsatz. Hier sieht Dürbrook die Banken in der Pflicht, nachzurüsten. Zuvor hatten die «Kieler Nachrichten» berichtet.

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