Molodist Festival

Filmfest Hamburg wird Host eines ukrainischen Filmfestivals

Filmfest Hamburg wird Host eines ukrainischen Filmfestivals

Filmfest Hamburg wird Host eines ukrainischen Filmfestivals

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Festivalleiter Albert Wiederspiel steht auf der Dachterrasse des Büros des Filmfestes Hamburg in der Innenstadt. Foto: Marcus Brandt/dpa/Bildarchiv

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Eigentlich gibt es in Kiew regelmäßig ein Filmfest. Wegen des russischen Angriffskrieges wird das 2022 nicht komplett gelingen. Zumindest nicht in der Ukraine. Aber: ein Teil des Internationalen Molodist Filmfestivals wird es in Hamburg geben.

Das Hamburger Filmfest wird 2022 erstmals zum Gastgeber für ein ukrainisches Filmfestival. «Wir freuen uns, in diesem Jahr einen Teil des sehr etablierten Internationalen Molodist Filmfestivals aus Kiew in Hamburg durchführen zu dürfen», sagte Filmfest-Leiter Albert Wiederspiel der Deutschen Presse-Agentur. Der aktuelle Plan sei es, dass das ukrainische Programm des Festivals in Hamburg gezeigt werden soll. Das internationale Programm des Festivals soll dagegen im Oktober in der ukrainischen Hauptstadt über die Leinwand flimmern. «Ich wünsche ihnen dabei viel Glück. Es ist eine schrecklich schwere Aufgabe und wir verstehen auch, dass man politisch sehr gerne eine gewisse Normalität in der Hauptstadt haben möchte.»

Die ukrainischen Kurz- und Langfilme sollen vom 30. September bis zum 5. Oktober im Programmkino Alabama auf Kampnagel gezeigt werden. Es soll zudem eine Jury geben, die auch einen Preis vergibt. «Es werden zwei bis drei Filme am Tag gezeigt und es sollen auch Gäste kommen. Es wird ein ganz normales Programm gefahren.» Wegen des Krieges stehe das Programm allerdings unter Vorbehalt. Es wollen auch die Regisseurinnen und Regisseure der Filme nach Hamburg kommen. Wiederspiel hofft darauf, dass viele Sponsoren und Spender gefunden werden, damit die Kosten für das Internationale Molodist Filmfestival gestemmt werden können.

Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda (SPD) zufolge kann den ukrainischen Künstlerinnen und Künstlern so eine Bühne geboten und damit die Vielfalt und Qualität der ukrainischen Kultur erlebbar gemacht werden. «Der Angriff Russlands auf die Ukraine ist auch ein Angriff auf die freie Kunst und Kultur», sagte er laut Mitteilung. Dass das Filmfest in Teilen nun Hamburg zu Gast ist, sei «ein starkes Zeichen für die Freiheit der Kunst und den kulturellen Austausch in Europa».

Filmfest-Leiter Wiederspiel ist seit 2003 für das Programm des Filmfestes zuständig. In diesem Jahr feiert das Filmfest Hamburg vom 29. September bis zum 8. Oktober seine 30. Ausgabe. Wie üblich sollen innerhalb der zehn Tage rund 100 ausgewählte Filme in den fünf Festival-Kinos mit ihren sieben Sälen gezeigt werden.

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