Konflikte

Friedensforscher: Ukraine-Krieg wird noch lange beschäftigen

Friedensforscher: Ukraine-Krieg wird noch lange beschäftigen

Friedensforscher: Ukraine-Krieg wird noch lange beschäftigen

dpa
Berlin
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Ein Wohnhaus wurde bei einem russischen Drohnenangriff beschädigt. Foto: Nina Lyashonok/AP/dpa

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Aus Sicht von Friedensforschern sollten sich Deutschland und die anderen Nato-Staaten auf eine langfristige Unterstützung der Ukraine einstellen. «Der Krieg in der Ukraine wird Deutschland, Europa und die Welt noch sehr lange begleiten und darauf müssen die Bundesregierung und die Bevölkerung vorbereitet sein», warnten die führenden Friedens- und Konfliktforscher am Montag in Berlin bei der Vorstellung ihres Friedensgutachtens 2023. Es zeichne sich ab, dass sich der Krieg zu einem langwierigen Abnutzungskrieg entwickle.

Die Bundesrepublik müsse die von Russland angegriffene Ukraine weiter militärisch, politisch und ökonomisch unterstützen. Zugleich sollten schon jetzt Verhandlungen vorbereitet werden, die mit umfangreichen Sicherheitsgarantien für die Ukraine verbunden sein sollten, erklärten sie. «Wenn wir über glaubwürdige Sicherheitsgarantien sprechen, dann meinen wir damit eine enge Partnerschaft mit der Nato, Ausrüstung und Training mit und auf Nato-Standards und bilaterale Sicherheitsgarantien.» Auch sollten nicht-westliche Partner wie Brasilien oder Indien aktiv an Gesprächen beteiligt werden.

Weltweit nehme die Zahl an Gewaltkonflikten zu, und die Lage in vielen Krisenländern sei prekär, betonten die Forscher. Ein Krisenhotspot bleibe auch weiterhin Afrika. Dort habe die Hälfte aller bewaffneten Konflikte stattgefunden, hieß es. «Diese Konflikte dürfen nicht im Schatten der Ukraine vergessen werden», sagten die Forscher.

Das Friedensgutachten ist eine jährliche Publikation des Bonn International Centre for Conflict Studies, des Leibniz-Instituts Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung, des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg und des Instituts für Entwicklung und Frieden der Universität Duisburg-Essen.

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