Energieversorgung

Goldschmidt: AKW-Betrieb Quittung für Versäumnisse im Süden

Goldschmidt: AKW-Betrieb Quittung für Versäumnisse im Süden

Goldschmidt: AKW-Betrieb Quittung für Versäumnisse im Süden

dpa
Kiel (dpa/lno) -
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Tobias Goldschmidt, Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur von Schleswig-Holstein. Foto: Daniel Reinhardt/dpa/Archivbild

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Nach Ansicht des schleswig-holsteinischen Umwelt- und Energiewendeministers Tobias Goldschmidt ist das Ergebnis des Strom-Stresstests die «Quittung energiepolitischer Versäumnisse im Süden des Landes». Vor allem handele es sich um einen Offenbarungseid für die bayerische Energiepolitik, sagte der Grünen-Politiker am Montagabend in Kiel. «Der Vorschlag des Bundeswirtschaftsministers, zwei Atomkraftwerke in Süddeutschland für einige Monate in eine Notreserve zu überführen, ist ein gleichsam verantwortungsvoller wie schmerzhafter Schritt.»

Zuvor hatte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) gesagt, dass von den drei verbliebenen Atomkraftwerken in Deutschland zwei bis Mitte April als Notreserve dienen sollen. Dabei handelt es sich um das AKW Isar 2 und Neckarwestheim. Am Atomausstieg, wie er im Atomgesetz geregelt ist, werde festgehalten. «Neue Brennelemente werden nicht geladen und Mitte April 2023 ist auch für die Reserve Schluss», sagte Habeck in Berlin. Zuvor hatte nicht nur die oppositionelle Union, sondern auch die an der Regierung beteiligte FDP für einen Fortbetrieb der Atomkraftwerke geworben.

Weil Russland weniger Gas liefert und angesichts stark angestiegener Energiepreise wurde in Deutschland seit Monaten über einen möglichen längeren Betrieb der drei verbliebenen Atomkraftwerke diskutiert. Eigentlich war vorgesehen, dass die Meiler Isar 2 in Niederbayern, Emsland in Niedersachsen und Neckarwestheim 2 in Baden-Württemberg zum Jahresende vom Netz gehen.

Goldschmidt kündigte an, Schleswig-Holstein werde den begonnenen Weg des Atomausstiegs konsequent weiter gehen. «Wind, Sonne, Biogas, Stromleitungen und Grüner Wasserstoff machen das möglich und sind eine große Stärke unseres Standortes.»

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Gwyn Nissen
Gwyn Nissen Chefredakteur
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