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Grünen-Politiker Andresen will wieder zur EU-Wahl antreten

Grünen-Politiker Andresen will wieder zur EU-Wahl antreten

Grünen-Politiker Andresen will wieder zur EU-Wahl antreten

dpa
Brüssel/Flensburg (dpa/lno) -
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Rasmus Andresen (Fraktion Grüne/EFA) steht im Plenarsaal im Gebäude des Europäischen Parlaments und spricht. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa

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Seit vier Jahren macht der Grüne Rasmus Andresen im EU-Parlament Politik, nun sollen fünf weitere Jahre dazukommen. Bei der kommenden Wahl 2024 stehe viel auf dem Spiel, meint der 37-Jährige.

Der schleswig-holsteinische Grünen-Politiker Rasmus Andresen strebt eine erneute Kandidatur für das EU-Parlament an. Bei der Wahl im Juni nächsten Jahres wolle er wieder kandidieren, sagte der Europaabgeordnete der Deutschen Presse-Agentur. Andresen (37) gehört dem EU-Parlament seit 2019 an, nachdem er zuvor zehn Jahre lang Mitglied des Landtags war.

In Schleswig-Holstein hatten die Grünen 2019 die Europawahl mit 29,1 Prozent überraschend vor CDU und SPD gewonnen. «Wir haben das Ziel, dies wieder zu schaffen und die CDU anzugreifen», sagte Andresen. Bei der Kommunalwahl am 14. Mai dieses Jahres lag die Partei allerdings deutlich hinter der CDU.

Andresen ist seit eineinhalb Jahren Sprecher der deutschen Grünen im EU-Parlament und wirkt damit auch an der Koordinierung der Bundespartei mit. Bei Themen wie der Migrationspolitik ist das nicht konfliktfrei. Die Zustimmung der Ampel-Koalition zu Asylverfahren an den EU-Außengrenzen war aus Andresens Sicht ein schwerer Fehler.

Bei der Europawahl drohe die Mehrheit für Klimaschutz und für eine offene Gesellschaft wegzubrechen, da ein Rechtsruck zu befürchten sei, sagte Andresen. «Viele Konservative wie der Fraktionschef Manfred Weber wollen die Brandmauer gegen Rechts nicht aufrechterhalten und sind bereit zu Kooperationen mit Nationalisten, beispielsweise um die europäische Klimapolitik zu stoppen.» Weber ist Partei- und Fraktionschef der Europäischen Volkspartei (EVP). Er war unter anderem wegen seiner Kontakte zu Italiens rechter Ministerpräsidentin Giorgia Meloni in die Kritik geraten.

Bei der Wahl stehe viel auf dem Spiel, sagte Rasmussen. Er wolle sich auf EU-Ebene weiterhin für proeuropäische Mehrheiten einsetzen, auch im Sinne des Klimaschutzes.

Ministerpräsident Daniel Günther und Europaminister Werner Schwarz warf er vor, in der Europapolitik zu passiv zu sein. «Schleswig-Holstein lässt in Brüssel leider zu viel liegen.»

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