Schleswig-Holstein & Hamburg

Grundschulpersonal wird geimpft: Lieferung in letzter Minute

Grundschulpersonal wird geimpft: Lieferung in letzter Minute

Grundschulpersonal wird geimpft: Lieferung in letzter Minute

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Eine Ärztin zeigt eine Ampulle mit dem Impfstoff AstraZeneca. Foto: Ronny Hartmann/dpa/Archivbild

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Neben den Kita-Beschäftigten soll nun auch das Personal der Hamburger Grundschulen Impftermine vereinbaren. 31 000 Termine stehen in den kommenden Tagen zur Verfügung. Zusätzlich soll ein größerer Abstand zwischen Erst- und Zweitimpfung Kapazitäten schaffen.

Vor dem Wiederhochfahren des Präsenzunterrichts an den Hamburger Schulen am Montag sind nun auch die rund 18 000 Grundschulbeschäftigten zur Corona-Schutzimpfung aufgerufen. Sie könnten ab sofort Termine im Zentralen Impfzentrum in den Messehallen vereinbaren, sagte Martin Helfrich, Sprecher der Gesundheitsbehörde, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Kurzfristig seien auch mehr Erstimpfungen möglich, da der Abstand zur Verabreichung der zweiten Dosis der Impfstoffe von Biontech und Astrazeneca jeweils vergrößert werde. Erstmals kamen mobile Testzentren in Bussen in Bergedorf und Harburg zum Einsatz.

Wie die Kita-Beschäftigten, die schon zur Impfung aufgerufen sind, brauche auch das Grundschulpersonal eine Bescheinigung des Arbeitgebers, sagte Helfrich. Er bat darum, «den Termin möglichst online zu vereinbaren, dann bleiben die Telefonleitungen frei für die älteren Mitbürger, die vor allem das Telefon nutzen wollen». Neben den Lehrern sollen sich auch die anderen Beschäftigten der Grundschulen mit Kontakt zu Kindern impfen lassen.

Auch am Donnerstag wurden wieder neue Termine für das Impfzentrum im Vergabesystem freigeschaltet. «Es werden jetzt in den kommenden Tagen 31 000 Impftermine eingestellt, die zeitlich alle in diesem Monat liegen», sagte Helfrich. Das Hamburger Modell sei es, «auf Sicht Termine zu vergeben», anders als in anderen Bundesländern. In den kommenden zwei Wochen hätten 40 000 Menschen einen Termin. «Und wir sind jetzt an einem Punkt, wo ein Großteil der über 80-Jährigen bereits eine Impfung erhalten hat.» Mindestens drei Viertel seien bereits geimpft oder hätten einen Termin dafür.

Unterdessen konnte am Mittwochabend durch das Eintreffen einer Lieferung mit 21 000 Dosen des Impfstoffs von Astrazeneca in letzter Minute eine erstmals drohende Absage von Impfterminen verhindert werden, wie Helfrich sagte. «Der Kühlschrank war leer. Wäre die Lieferung nicht gekommen, wären wir in die Bredouille geraten.»

Kurzfristige Erleichterung soll ein größerer Abstand zwischen Erst- und Zweitimpfung bringen. «Dieses Vorgehen ist von der Ständigen Impfkommission empfohlen und von der Zulassung gedeckt. Es ist also medizinisch sinnvoll», sagte Helfrich. Im Falle des Impfstoffes von Biontech werde die Zweitimpfung nun erst nach sechs Wochen verabreicht und nicht mehr schon nach drei. Bei Astrazeneca vergrößere sich der Abstand von derzeit neun auf zwölf Wochen.

In Harburg und Bergedorf können sich die Hamburgerinnen und Hamburger nun auch einmal pro Woche kostenlos in Corona-Schnelltest-Bussen auf das Virus testen lassen. Am Donnerstag bezogen dort zwei Test-Busse Posten. Seit Montag gibt es bereits über die Stadt verteilt in über 100 Testzentren, Apotheken und Arztpraxen kostenlose Tests. Der Bereich südlich der Elbe war dabei bisher schlechter versorgt. Der Harburger Bus soll deshalb künftig im Wechsel montags, mittwochs und freitags auf dem Rathausplatz und Dienstag und Donnerstag auf dem Neugrabener Markt stehen. In Bergedorf steht der Bus auf dem Frascatiplatz.

Die Busse haben laut Behörde jeweils eine Kapazität von bis zu 5000 Tests pro Tag. Damit liegt die Gesamtkapazität jetzt bereits bei über 30 000 kostenlosen Tests pro Tag.

Das Infektionsgeschehen bleibt in Hamburg derweil auf hohem Niveau. Am Donnerstag kamen 303 neu nachgewiesene Fälle hinzu. Das sind 100 mehr als am Vortag und 35 mehr als am Donnerstag vor einer Woche. Die Inzidenz, also die Zahl neuer Ansteckungen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen, stieg von 78,7 auf 80,6. Vor einer Woche hatte dieser Wert bei 76,9 gelegen.

Die Zahl der Corona-Toten stieg laut Robert Koch-Institut (RKI) seit Dienstag um 2 auf 1314. Am Mittwoch waren wegen technischer Probleme keine aktuellen Angaben aus Hamburg übermittelt worden. In den Krankenhäusern der Hansestadt wurden nach Angaben der Behörde mit Stand Mittwoch 261 Corona-Patienten behandelt, davon 98 auf Intensivstationen. Das waren 13 beziehungsweise 10 mehr als am Dienstag.

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