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Günther will Schleswig-Holstein zu Wirtschaftskraft machen

Günther will Schleswig-Holstein zu Wirtschaftskraft machen

Günther will Schleswig-Holstein zu Wirtschaftskraft machen

dpa
Kiel (dpa/lno) -
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Daniel Günther (CDU), Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, steht im Landtag. Foto: Marcus Brandt/dpa/Archivbild

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Dank grüner Energie in großer Menge sieht Ministerpräsident Günther gute wirtschaftliche Chancen für Schleswig-Holstein in den nächsten Jahren. Und er findet: Eines braucht das Land unbedingt.

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther will mehr Tempo bei der Energiewende machen. Das nördlichste Bundesland soll so im Ländervergleich wirtschaftlich Plätze gutmachen. «Wir können zu einem der Bundesländer werden, die an wirtschaftlicher Stärke und Finanzkraft zulegen», sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. «Das halte ich für möglich.»

Günther verwies auf jüngste Ansiedlungserfolge wie die geplante Batteriefabrik des schwedischen Unternehmens Northvolt im bislang eher strukturschwachen Kreis Dithmarschen an der Nordseeküste. «Man hat es in den vergangenen Jahrzehnten eigentlich nie erlebt, dass so eine Firma sagt: Wir gehen nach Schleswig-Holstein.»

Hatten solche Unternehmen früher die Wahl, seien sie in der Regel nach Bayern oder Baden-Württemberg gegangen, sagte der Regierungschef. «Der Kreis Dithmarschen galt vor fünf Jahren noch als Sorgenkind. Heute zählt das Institut der Deutschen Wirtschaft den Kreis zu den Top Ten der dynamischsten Regionen Deutschlands.» Eine solche Entwicklung sei auch für weitere Regionen im Norden möglich.

«Die erneuerbaren Energien sind heute der entscheidende Standortfaktor für viele Unternehmen», sagte Günther. Diese gebe es im Norden reichlich. «Die Landesregierung muss dafür sorgen, dass der zweite Standortfaktor, der früher auch für die südlichen Länder gesprochen hat, erfüllt wird: Es müssen genügend Arbeitskräfte vorhanden sein. Das ist der Job, den wir jetzt machen müssen.»

Schleswig-Holstein solle bis 2040 zum ersten klimaneutralen Industrieland werden, sagte Günther. «Dafür werden wir jetzt politisch alle Hebel in Bewegung setzen.» Es liege ihm persönlich am Herzen, unter Beweis zu stellen, dass solch eine Transformation gelingen könne und zugleich wirtschaftlichen Erfolg bringe. «Wir haben hier erneuerbare Energien, das Potenzial und auch die Unterstützung der Bevölkerung für noch mehr Aktivitäten in diesem Bereich in den nächsten Jahren.»

«Vielen Menschen ist bewusst, dass die Abhängigkeit von Russland bei der Energie nur überwunden werden kann, wenn wir auch selbst bereit sind, uns zu verändern», sagte Günther. Viele Norddeutsche, die angesichts zwangsabgeschalteter Windräder gegenüber dem Zubau weiterer Anlagen in der Vergangenheit eher skeptisch waren, sehen nun in grünen Energien Riesenchancen für das nördlichste Bundesland. Der Umbau der Industrie und der Klimaschutz seien die großen Aufgaben der kommenden Jahre, sagte Günther. «Und da passen eben CDU und Grüne als Bündnis.» Diese Koalition habe das Potenzial, mögliche Konflikte aufzulösen.

Schleswig-Holstein habe innovative Unternehmen, die nicht nur Strom produzierten, sondern auch Wärme und Mobilität schaffen wollten, sagte Günther. «Da haben wir uns in den vergangenen Jahren einen Vorsprung erarbeitet. Den gilt es zu halten und möglichst auszubauen.» Die Koalition werde dazu rasch die richtigen Weichen stellen - «das heißt auch Einsatz von Anfang bis Ende». Dies sei eine Riesenaufgabe, die es rechtfertige, die Zahl der Ministerien von sieben auf acht zu erhöhen und damit die Schlagzahl zu steigern.

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