Naturschutz
Günther zu Nationalpark Ostsee: Interessen ausgleichen
Günther zu Nationalpark Ostsee: Interessen ausgleichen
Günther zu Nationalpark Ostsee: Interessen ausgleichen
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Ministerpräsident Daniel Günther sieht die Idee eines Nationalparks Ostsee als ein Instrument für den besseren Schutz des Binnenmeeres. «Das funktioniert an anderen Orten in Deutschland und auch bei uns in Schleswig-Holstein an der Nordsee gut - der Nationalpark Wattenmeer hat sich mittlerweile ja zu einem Aushängeschild entwickelt», sagte der CDU-Politiker im Interview des «Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlags». Aber es gebe auch andere Instrumente, die Natur besser zu schützen. Der Prozess werde ergebnisoffen geführt. «Nur das Ziel steht fest: Ein besserer Schutz für unsere Ostsee. Ein Nationalpark könnte durchaus Vorteile haben.»
Der Anspruch der Landesregierung sei, die unterschiedlichen Interessen in Ausgleich zu bringen. Der Tourismus gerade an der Ostsee habe eine enorme Bedeutung für Schleswig-Holstein. «Das wird auch in Zukunft so bleiben, das ist für uns existenziell», sagte Günther. Die vielen Wassersportler auf der Ostsee, die Fischerei - «das alles ist Teil unserer Identität in Schleswig-Holstein». Aber auch die Natur werde nicht hinten runterfallen.
Ihm sei bewusst, dass etwas Neues oft mit Skepsis betrachtet werde, sagte der Ministerpräsident. «Die Menschen verbinden damit oft Einschränkungen und Reglementierungen, ohne, dass am Ende der Nutzen richtig erkennbar bleibt.» Die Regierung nehme diese Sorgen ernst. Bislang habe ich aber von niemandem gehört, dass er oder sie sich gegen einen besseren Schutz der Ostsee ausspricht - auch nicht von denen, die einen Nationalpark kritisch sehen.
Günther betonte, der Nationalpark Ostsee sei kein Projekt der Grünen und kein Projekt des Umweltministers Tobias Goldschmidt (Grüne). «CDU und Grüne eint, dass wir für den Ostseeschutz noch mehr machen wollen. Deshalb prüfen wir, inwieweit ein Nationalpark dafür geeignet wäre.»
Der Landtag will sich nach Abschluss eines Konsultationsprozesses mit allen betroffenen Gruppen mit dem Thema Nationalpark Ostsee befassen. In den vergangenen Wochen hatten Kommunen und Verbände Kritik geäußert. Sie befürchten vor allem Einschränkungen bei der touristischen und wirtschaftlichen Nutzung des Meeres und der Strände. Umweltminister Goldschmidt war solchen Befürchtungen bereits mehrfach entgegengetreten.