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Hamburg ändert Strategie bei Corona-Kontaktnachverfolgung

Hamburg ändert Strategie bei Corona-Kontaktnachverfolgung

Hamburg ändert Strategie bei Corona-Kontaktnachverfolgung

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Die Stadt Hamburg ändert vor dem Hintergrund der großen Anzahl geimpfter Menschen bei der Corona-Kontaktnachverfolgung ihre Strategie. Infizierte werden verpflichtet, künftig selbst ihre Kontaktpersonen zu informieren. Diese Kontaktpersonen – mittlerweile mutmaßlich überwiegend geimpft und damit überwiegend nicht quarantänepflichtig – sollen an sich beobachten, ob Symptome auftreten, wie der Sprecher der Gesundheitsbehörde Martin Helfrich am Mittwoch mitteilte. Wenn es Ausbruchssituationen gebe oder besondere Sachverhalte, werde das Gesundheitsamt weiterhin alle Einzelfälle ermitteln. Keinerlei Änderungen wird sich vor diesem Hintergrund beispielsweise für Kitas, Schulen, öffentliche Unterkünfte oder weitere vulnerable Einrichtungen wie Arztpraxen, Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen ergeben. Zuvor hatte der NDR berichtet.

Bisher informieren die Gesundheitsämter die Kontaktpersonen meist telefonisch. Für die Gesundheitsämter allein sei das Anrufaufkommen überhaupt nicht mehr beherrschbar gewesen, weswegen die «Zentrale Unterstützung Kontaktnachverfolgung» geschaffen wurde, wie Helfrich sagte. Es wurden Hunderte Hilfskräfte eingestellt, um die zahlreichen Anrufe und die Datenerfassungen zu tätigen. In dieser Phase der Pandemie sei dieser Aufwand gerechtfertigt, weil jede Ansteckung schlimmstenfalls tödliche Folgen mit sich bringen konnte.

Vor dem Hintergrund einer überwiegend geimpften Bevölkerung - nach Angaben der Gesundheitsbehörde sind mehr als 86 Prozent der Erwachsenen in Hamburg geimpft - käme man nun in eine andere Phase der Pandemie, heißt es. Auch wenn die Impfquote noch weiter erhöht werden müsse, um das Risiko für die gesamte Gesellschaft noch weiter zu senken, könne der Umgang mit Corona wieder zunehmend eigenverantwortlich und selbstbestimmt erfolgen.

Den Angaben zufolge soll es keinerlei Abbau beim medizinischen Fachpersonal geben. Zahlreiche der befristet zusätzlich eingestellten Hilfskräfte werden künftig aber nicht mehr erforderlich sein. «Von über 700 Kräften in der Kontaktnachverfolgung werden wir damit zum Frühjahr hin noch etwa 550 im Einsatz haben», sagte Helfrich.

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