Schleswig-Holstein & Hamburg

Hamburg Commercial Bank kommt bislang gut durch die Krise

Hamburg Commercial Bank kommt bislang gut durch die Krise

Hamburg Commercial Bank kommt bislang gut durch die Krise

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Passanten gehen am Haupteingang der Zentrale der Hamburg Commercial Bank vorbei. Foto: Christian Charisius/dpa

Die Hamburg Commercial Bank (HCOB) trotzt der Corona-Krise. Trotz Pandemie hat die frühere HSH Nordbank ihre Kernerträge um rund 20 Prozent gesteigert und eine Kapitalquote von 27 Prozent erreicht. Nur eins hat sie noch nicht geschafft.

Die Hamburg Commercial Bank (HCOB) ist bislang sehr gut durch die Corona-Krise gekommen. Die Kernerträge ohne Einmaleffekte seien im vergangenen Jahr um rund 20 Prozent auf 560 Millionen Euro gestiegen, sagte Vorstandschef Stefan Ermisch am Donnerstag bei der Präsentation der vorläufigen Geschäftszahlen. Grund sei, dass die frühere HSH Nordbank den «bilanziellen Altmüll» beseitigt, das Aktivgeschäft umgebaut habe und die Kosten im Zuge der Reprivatisierung der früheren Landesbank von Hamburg und Schleswig-Holstein gesunken seien. Das habe zu einem Konzernergebnis von 102 Millionen Euro geführt - wobei Ermisch darauf hinwies, dass ein Großteil des Ergebnisses durch den Verkauf eigener Gebäude entstanden sei. Die Bilanzsumme sei um knapp 30 Prozent auf 33,8 Milliarden Euro gesunken.

«Wir haben eine enorm stark Kapitalquote von 27 Prozent erreicht», sagte Ermisch. Sie entspreche einem Wert von 15,5 Milliarden Euro. Darüber hinaus habe das Kreditinstitut «die maximale Vorsorge gebildet, die wir überhaupt bilden können». Die Risikoabdeckung liege nun bei rund 160 Prozent.

Auf der anderen Seite habe die Bank den Verwaltungsaufwand weiter reduziert. «Wir sind in einem Bankenmarkt unterwegs, der völlig überbesetzt ist, was die Anzahl der Banken angeht und damit leider auch die Anzahl der Mitarbeiter», sagte Ermisch. Schon beim Verkauf der Bank Ende 2018 an US-amerikanische Investmentfonds unter der Führung der Firma Cerberus und des Investors Christopher C. Flowers war klar, dass zu viele Leute an Bord waren - weshalb sich die Bank bis Ende 2022 eine Reduzierung der Mannschaft um gut 1000 Stellen auf etwa 700 vorgenommen hat. «Wir sind jetzt am 1. Januar (...) schon bei 980», sagte Ermisch.

Die HCOB hofft auf einen Eintritt in den Bundesverband deutscher Banken (BdB) zum 1. Januar 2022. Die Entscheidung darüber treffe der BdB-Vorstand anhand eines Kriterienkatalogs. «Ich bin sehr zuversichtlich, dass die HCOB diese Kriterien nicht nur (...) im Jahr 2020 erfüllt hat, sondern auch im Jahr 2021 so gut erfüllen wird, dass dieser Eintritt ohne Probleme stattfinden wird», sagte Ermisch.

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