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Hamburger CDU fordert Städtepartnerschaft mit Israel

Hamburger CDU fordert Städtepartnerschaft mit Israel

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dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Dennis Thering, Fraktionsvorsitzender der CDU in Hamburg, spricht auf dem Landesparteitag. Foto: Marcus Brandt/dpa

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Schon seit längerem tritt die CDU in der Hamburgischen Bürgerschaft für eine Partnerschaft mit einer Stadt in Israel ein. Der 75. Jahrestag des Staates Israel wäre dazu ein guter Anlass, meint Fraktionschef Thering - und nicht nur er.

Die Hamburger CDU tritt für eine Partnerschaft der Hansestadt mit einer Stadt in Israel ein. Ein entsprechender Antrag der Fraktion liegt der Bürgerschaft für ihre Sitzung am Mittwoch vor. Aktuell bestehen zwischen Deutschland und Israel rund 100 Städtepartnerschaften, heißt es darin. «Leider verfügt Hamburg als einziges Bundesland über keine Städtepartnerschaft mit Israel. Das wollen wir ändern», sagte Fraktionschef Dennis Thering. Unterstützung bekommt die CDU dabei vom Vorsitzenden der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Hamburg, Daniel Killy, und dem Antisemitismusbeauftragten der Stadt, Stefan Hensel.

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) nannte den Wunsch nach einer Städtepartnerschaft «sehr nachvollziehbar». Hamburg habe aber bereits neun Partnerstädte. Strategische Partnerschaften wie beispielsweise mit Kiew bildeten eine weitere Möglichkeit. «Da ist die Zusammenarbeit nicht an Begriffen festgemacht, sondern am praktischen Handeln», sagte Tschentscher. Er plane in Kürze eine Reise nach Israel, bei der es Anknüpfungspunkte geben könne, über so etwas nachzudenken. «Wir brauchen aber keine leere Hülle (...). Wir wünschen uns gute Kooperationen.»

Bei der Idee der Städtepartnerschaft gehe es nicht nur um einen symbolischen Wert, «sondern vor allem um die klare Aussage: Wir stehen an der Seite Israels, dem israelischen Volk und zu Israels Sicherheit als deutsche Staatsräson», sagte Thering. Seit der Gründung Israels am 14. Mai vor 75 Jahren sei eine enge Verbindung entstanden. «Hamburg wird durch jüdisches Leben überaus bereichert und dieses gehört bewusst in die Mitte unserer Gesellschaft», sagte er. «Die Pläne zum Wiederaufbau der Bornplatzsynagoge im Grindelviertel sind dafür ein leuchtendes Beispiel.»

Eine Städtepartnerschaft biete zudem wirtschaftliches Entwicklungspotenzial für beide Seiten und einen wertvollen kulturellen Austausch. «Diesen wollen wir mit der Gründung einer Landesstiftung zur Förderung des Jugendaustausches nach bayrischem Vorbild intensivieren», sagte Thering.

Das 75. Staatsjubiläum Israels wäre für eine Städtepartnerschaft «ein idealer Anlass», sagte Killy. «Als jüdischer Bürger Hamburgs erfüllt es mich mit Stolz, dass Judentum in der Stadtgesellschaft künftig mit der Bornplatzsynagoge immer sichtbarer wird. Da wäre eine Städtepartnerschaft - etwa mit Israels wichtigster Hafenstadt Aschdod - ein weiteres wichtiges Signal - genauso wie der Vorschlag von Dennis Thering, eine Landesstiftung zum Jugendaustausch ins Leben zu rufen.» Ein starkes Ausrufezeichen wäre es, «diesen Antrag zu einem fraktionsübergreifenden zu machen, um so Einstimmigkeit zu erzielen», sagte Killy.

Eine mit Leben gefüllte und mit entsprechenden finanziellen Mitteln hinterlegte Städtepartnerschaft «ist eine wunderbare Möglichkeit, dauerhafte Beziehungen, Schulpartnerschaften und zum Beispiel den Sport- und Jugendaustausch zu fördern», sagte Hensel. «Begegnungen zwischen Juden, Moslems und Christen sowie atheistischen oder andersgläubigen Bürgern aus Israel und Hamburg werden dazu beitragen, dass antisemitische Stereotype und israelbezogener Antisemitismus abnehmen.»

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