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Hamburger CDU: Mit von Kerssenbrock zurück ins EU-Parlament

Hamburger CDU: Mit von Kerssenbrock zurück ins EU-Parlament

Hamburger CDU: Mit von Kerssenbrock zurück ins EU-Parlament

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Freya Gräfin Kerssenbrock (CDU) lächelt nach einer Pressekonferenz zur Europawahl 2024. Foto: Franziska Spiecker/dpa

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Ihr Vorgänger als Spitzenkandidat der Hamburger CDU für die Europawahl scheiterte zwei Mal. Nun will Freya Gräfin von Kerssenbrock Hamburg in Brüssel wieder ein Stimme geben - zumnindest nach dem Willen von Landeschef Dennis Thering.

Freya Gräfin von Kerssenbrock soll die Hamburger CDU im kommenden Jahr zurück ins Europaparlament bringen. Er werde die 36 Jahre alte Verwaltungsrichterin und Schriftstellerin dem Landesvorstand als Spitzenkandidatin vorschlagen, sagte Landeschef Dennis Thering am Freitag. «Hamburg braucht als Industrie- und Hafenstandort endlich wieder eine starke Stimme in Europa.»

Die Mutter zweier Kinder solle an der Spitze einer Landesliste von zwei Frauen und zwei Männern stehen. Wen er sich für die anderen drei Plätze wünsche, wollte Thering noch nicht sagen. Er gehe aber davon aus, dass der Landesvorstand seinem Vorschlag zur Spitzenkandidatur mit breiter Mehrheit folgen wird.

Von Kerssenbrock - die unter dem Namen Freya von Korff auch mehrere Romane veröffentlicht hat - bezeichnete sich als überzeugte Europäerin. Obwohl sie in den USA zur Schule gegangen sei, liege ihr Fokus auf Europa. «Die Gemeinsamkeiten zu den anderen Europäern sind noch einmal ungleich mehr», sagte sie.

Die Europäische Union befinde sich jedoch in einer Bedrohungslage - von außen und von innen. In den Mitgliedsstaaten sehe man, «dass rechte, dass nationalistische, dass faschistische Kräfte immer mehr Zulauf bekommen.»

Im Falle einer Wahl wolle sie die Hamburger Belange auch in der Handelspolitik vertreten. «Das ist natürlich der Hafen, der Bedingungen braucht zum Atmen», sagte von Kerssenbrock. Auch müssten durch Künstliche Intelligenz (KI) entstehende Chancen besser genutzt werden. Insgesamt müssten die EU-Regeln aber vereinfacht werden. Sie sehe in ihrer täglichen Arbeit als Verwaltungsrichterin, dass die EU «unter Bürokratie begraben» werde. Als weiteren wichtigen Punkt nannte die gebürtige Hamburgerin den Einsatz für ein europäisches Asylsystem. «Migration ist ein Thema, das können wir nur europäisch beantworten.»

Sie sei geeignet, diese Aufgabe für die Hamburger CDU zu übernehmen. «Ich glaube, ich bringe die fachliche, persönliche und sprachliche Kompetenz mit», sagte von Kerssenbrock. «Auch ganz wichtig: Ich habe einen Dackel.»

Nach dem Landesvorstand muss im November auch noch eine Delegiertenkonferenz der Hamburger CDU über die Kandidatenliste entscheiden. Die Europawahl findet im Juni 2024 satt. Bei der Wahl 2019 hatte der damalige CDU-Spitzenkandidat Roland Heintze das Ticket nach Brüssel zum zweiten Mal nicht lösen können.

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